Energieeffizienz im Start-up: niedrige Kosten und grünes Image

Habt ihr schon einmal darüber nachgedacht, wie viel Energie ihr tagtäglich verbraucht? Vor allem in Start-ups mit Ladengeschäften oder größeren Büroräumen sind oft hohe Einsparungen möglich, die nicht nur dabei helfen die Kosten zu senken, sondern auch dem eigenen Image einen grünen Anstrich zu verleihen. Wie das funktioniert und wo ihr Unterstützung und Förderung findet, erfahrt ihr in den folgenden Abschnitten. 

Warum überhaupt Energiesparen im Start-up?

Der Sektor Gewerbe, Handel und Dienstleistungen (GHD) verursacht jährlich mehr als 15 % des gesamten Energiebedarfs in Deutschland. Während sich zu hohe Verbräuche negativ auf Umwelt und Klima auswirken, belasten die dabei entstehenden Kosten auch die oft viel zu knappe Start-up-Kasse. Sinken die Energie-Kosten durch geeignete Einspar-Maßnahmen, führt das automatisch auch zu höheren Gewinnen.

In Zeiten, in denen kaum ein Thema häufiger diskutiert wird als der Klimaschutz, wirken sich Maßnahmen zum Energiesparen im Start-up auch auf die eigenen Markenwerte aus. Wird ein nachhaltiger Umgang mit Energie aktiv kommuniziert, kann das sogar verkaufsfördernd sein.

Wie kann ich einfach Energie sparen?

Energiesparen muss weder aufwendig noch teuer sein. So helfen oft schon einfache Maßnahmen, die monatlichen Kosten für Strom und Wärme zu senken. Wie ihr diese findet, erkläre ich euch in 4 Schritten.

Schritt 1: Energieverbrauch kennenlernen

Die erste Voraussetzung, um die Energiekosten spürbar senken zu können, ist die Kenntnis über den eigenen Verbrauch. Denn nur dann, wenn ihr wisst, wie viel Strom oder Wärme ihr tatsächlich benötigt, könnt ihr auch geeignete Maßnahmen finden. In Ladengeschäften, Büroräumen oder kleineren Produktionsstätten funktioniert das ganz einfach.

Lest dazu regelmäßig – zum Beispiel einmal in der Woche – die vorhandenen Energiezähler ab und dokumentiert die Ergebnisse in einer Tabelle. Nach ein bis zwei Monaten bekommt ihr ein detailliertes Bild davon, wie viel Energie ihr tatsächlich verbraucht.

Schritt 2: Energieverbrauch bewerten und verstehen

Zugegeben, die aufgeschriebenen Zahlenreihen sind allein noch nicht besonders aussagekräftig. Denn sie verraten kaum, wie gut oder schlecht euer Verbrauch im Vergleich zu anderen Start-ups, Geschäften oder Unternehmen ist.

Im zweiten Schritt geht es daher darum, die vorher dokumentierten Verbräuche zu verstehen. Am besten funktioniert das mit spezifischen Kennzahlen. Diese setzen zum Beispiel den Stromverbrauch ins Verhältnis zu den Gesamtkosten, dem Umsatz oder der Ladenfläche und liefern im Vergleich zu branchenüblichen Werten Informationen darüber, wie gut oder schlecht es um die Energieeffizienz in eurem Start-up steht.

Schritt 3: Einsparpotenziale Erkennen und Maßnahmen umsetzen

Wisst ihr genau, wie viel Energie ihr tagtäglich verbraucht, könnt ihr damit beginnen, passende Spar-Maßnahmen zu erkennen. Je nach Geschäft findet ihr diese zum Beispiel in den Bereichen:

  • Beleuchtung
  • Kühlung/ Klimatisierung
  • Lüftungsanlagen
  • Bürotechnik

Seid ihr unsicher, welche Maßnahmen die richtigen sind und ob sie sich wirklich Lohnen, dann findet ihr Unterstützung bei erfahrenen Energieberatern. Mit den bereits ermittelten Verbrauchs-Informationen können diese treffsichere Aussagen über die zu erwartenden Kosten und deren ROI geben.

Tipp: Die Kosten für eine Energieberatung in kleinen und mittleren Unternehmen werden zu 80% vom BAFA, dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, übernommen.

Schritt 4: Erfolge Messen und Kommunizieren

Wie gut die von euch getroffenen Maßnahmen funktionieren, könnt ihr feststellen, indem ihr das Monitoring – also das Messen und Aufzeichnen der Energiekosten – einfach fortsetzt. Neben den Einsparungen, die zum Beispiel durch eine effiziente Beleuchtung erreicht werden, können so auch die Erfolge von Verhaltensänderungen eurer Mitarbeiter gemessen werden.

Ein weiterer Vorteil: Kommuniziert ihr die Ergebnisse der Sparmaßnahmen über Facebook, Twitter und Co. auch an eure Kunden, trägt das auch zu einem grüneren Image bei.

Tipp: Neben dem Energiesparen in Ladengeschäften hilft der vorgestellte Ablauf auch in Büroräumen oder Produktionsstätten, die Energieeffizienz eures Start-ups zu erhöhen.

Mit diesen Start-ups wird das Energiesparen noch einfacher

Da Zeit im hektischen Start-up-Alltag oft knapp ist, stelle ich euch hier zwei junge Unternehmen vor, die beim Energiesparen helfen.

Pixometer – Zählerstände einfach ablesen

Das Kölner Start-up pixolus hat mit dem pixometer eine App entwickelt, über die Ihr die Zähler für Strom, Gas oder Wasser einfach über die Smartphone-Kamera erfassen und speichern könnt. Das spart unnötigen Aufwand und macht das Monitoring der eigenen Energieverbräuche einfacher.

Mehr über pixolus findet ihr hier: pixometer.io

Energiepunkt Berlin – Agentur für Nachhaltigkeit und Energie

Die Berliner Agentur für Nachhaltigkeit und Energie unterstützt euch bei der Steigerung der Energieeffizienz. Neben einer Potenzialanalyse und Workshops zur Energieeffizienz hilft das Team um den Gründer Stefano Sostak auch bei dem strategischen Einkauf erneuerbarer Energien und der Konzeption von Beleuchtungssystemen.

 

Alexander Rosenkranz

Alexander Rosenkranz (28 J.) ist Co-Gründer der Bau- und Sanierungsplattform eccuro.com und Gründer der energie-wortwende.de. Informationen und eine verständliche Energie-Kommunikation sind für Ihn der Schlüssel für den nachhaltigen Erfolg der Energiewende.

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