Dresscode für Gründer(innen)

Ich suche meine Kleider selbst aus seit ich zwölf bin. Warum sollte ich also jemanden fragen, was ich anziehen soll? Weil ich für die Übersetzung eines wichtigen Schriftstücks keinen Google Translator verwenden würde, sondern einen professionellen Übersetzer.

Die Sprache der Kleidung

Kleidung ist eine „Sprache“ für sich. Mit ihr kommunizieren wir wortlos und übermitteln eine Botschaft. Und gleichzeitig ist unsere Kleidung – unser Style – so persönlich, dass wir uns ungern rein reden lassen. Dabei wäre es oft besser, man ließe sich reinreden. Bei Präsentationen trifft man auf Gesprächspartner anderer Branchen, die meine Kleidung möglicherweise anders einordnen als ich. Der Dresscode ist eine gemeinsame Basis, die möglichst viele verstehen und die trotzdem Akzente zulässt.

In dieser Kolumne berichte ich häufig über interessante Personen, die ich treffe. So auch jetzt: Agnes Sperling ist Stilberaterin und berät nicht nur zu Business-Outfits, sondern zu allem rund um das Komplettpaket persönliches Auftreten und erster Eindruck.

Dresscode versus Individualität?

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Agnes Sperling

Als Gründer muss man sich am Markt erst mal durchsetzen und platzieren. Es gibt viele Argumente, warum das eigene Unternehmen innovativer, besser oder schneller ist. Wirkt es daher nicht angepasst und mainstream, wenn man sich bei Business-Terminen an einen Dresscode hält? Als Start-up will ich mich von der Masse abheben, nicht darin untergehen.

„In Sachen Kleidung muss sich ein Start-up dessen bewusst sein, dass der Gesprächspartner den Maßstab für die Kleidung festlegt. Im Businessbereich gibt es ein paar Dresscode-Grundregeln, die man nicht brechen sollte. Wer mit seinem Outfit bei offiziellen Terminen aus der Reihe tanzen will, muss das wirklich sehr gekonnt und sehr zielsicher tun. Und das ist eine sehr, sehr anspruchsvolle Übung. Ein Dresscode schließt Individualität nicht aus. Er gibt höchstens vor, wo sie sich zeigen darf.“

Merksatz

Seine Geschäftsidee kann ein Gründer bis ins Detail erklären. Ebenso vertraut muss er auch mit seinem eigenen Auftreten sein. Das setzt viel Vorbereitung voraus, ein dicker Geldbeutel ist aber glücklicherweise keine Voraussetzung. Zusammengefasst könnte man sagen: Die Person muss für Geschäftstermine ebenso gut vorbereitet sein wie die Präsentation der Geschäftsidee.

Ein ausführlicheres Interview mit Agnes Sperling finden Sie hier.

Sara Geissler

Als Online-Redakteurin schreibt, filmt und zeichnet sie Beiträge zu den Schwerpunkten Existenzgründung, Lokales, Migration und zu Bildungsthemen: redaktion-saarbruecken.com

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