Die Revolution der additiven Fertigung
Schon vor Jahren wurde die moderne Fertigungsmethode Additive Fertigung (3D-Druck) an den Börsen und von den Medien gefeiert. Damals entstand eine kleinere Spekulationsblase, die anschließend platzte. Die Blase platzte aber die Technologie blieb und Sie entwickelt sich inzwischen immer mehr zu einem Game-Changer dem sich wohl bald keine Industrie und Nation mehr verschließen kann.
Es gibt einige amerikanischen Firmen, darunter Autodesk, Formlabs, 3D Systems, Stratasys, General Electric und HP, die die 3D-Druck Welt erobern wollen. Es mischen aber auch deutsche Unternehmen im Zukunftsmarkt der 3D-Drucker mit. Präsentieren möchte ich, um einen kleinen Überblick zu verschaffen, die Firmen EOS, F&B rapid production, Stepcraft, RepRap, Voxeljet und ein junges Startup namens Next Dynamics.
EOS GmbH aus Krailling bei München ist im und für den Bereich Additiver Fertigung ein Paradebeispiel für deutsches Gründer- und Unternehmertum. Seit 1989 entwickelt und verkauft die Firma EOS GmbH Anlagen, Werkstoffe und Lösungen im 3D-Druck Bereich. Vor allem dem Gründer Herrn Langer und einer Gruppe von Investoren ist es zu verdanken, dass die EOS GmbH 1997 nicht an 3D Systems verkauft wurde.
Falls ihr mehr über die Firma EOS GmbH und ihre Lösungen erfahren wollt, besucht die Firmenwebsite: www.eos.info
Eine interessante 3D-Druckfirma ist auch die F&B rapid production GmbH aus Berlin. Diese Ausgründung aus der bbw Hochschule Berlin und dem fib Forschungsinstitut entwickelt und vertreibt sie seit ihrer Gründung 2014 sowohl 3D-Drucker und Werkstoffe, als auch CNC-Fräßen. Ähnliche Lösungen und Produkte bietet die Firma Stepcraft aus Iserlohn.
Die German RepRap GmbH mit Sitz in Feldkirchen wurde 2010 gegründet und seitdem entwickelt und vertreibt das Unternehmen 3D-Drucker, sowie Filamente, Software und Zubehör. Vor allem vertreibt die Gesellschaft auch Drucker bzw. Drucker Bausätze für den Privatnutzer und Hobbyisten, bzw. Tüftler.
Einer der führenden Hersteller von industrietauglicher 3D-Drucksysteme für die werkzeuglose Fertigung von Formen und Modellen für den Metallguss ist die Voxeljet AG aus Friedberg. Die Voxeljet AG beschränkt sich nicht auf den deutschen Markt, sondern betreibt Standorte auch in den Vereinigten Staaten von Amerika, Großbritannien, Indien und in China. Zum einen bietet die Voxeljet AG kleinere Einstiegsmodelle bis hin zu Großformatmaschinen und kann damit für nahezu jede Aufgabenstellung das perfekte 3D-Drucksystem bieten. Zum anderen werden auf Bestellung Sandformen und Kunststoffmodelle nach CAD-Daten für Kunden gefertigt.
Aber auch deutsche Start-ups aus dem Bereich 3D-Druck können überzeugen und haben der sehr starken Konkurrenz aus aller Welt etwas entgegensetzten. So z.B. die Firma Next Dynamics aus Berlin.
In den letzten Jahren entwickelte das Startup den Drucker „NexD 1“. Dieser ist ein Multi-Material-Drucker, welcher in der Lage ist bis zu 6 verschiedene Materialien zu drucken und zu vermischen. Das bedeutet, dass man sowohl vollfarbig, als auch das 3-dimensionale Objekt mit Eigenschaften versehen kann, das mit anderen Druckern nicht möglich ist (z.B. Leitfähigkeit, Elastizität, etc.). Platinen, 3D Objekte mit Leiterbahnen oder bunte Figuren – alles wird druckbar mit der Technologie und dem Drucker von Next Dynamics.
Die Welt der Industrie ist im Wandel wie damals zur großen Mikrocomputer Revolution. Nur scheint es als wäre bis jetzt die Richtungsweisung, den damals der Apple 2 verursachte, noch keiner Firma im Bereich der additiven Fertigung gelungen. Noch ist das Thema 3D-Druck ein Thema für Tüftler und für die Prototypenfertigung in der Großindustrie. Noch schrecken die Kosten und die Einsatzmöglichkeiten, etc. viele Privathaushalte und KMUs von der Technologie ab. Aber es ist nach Auffassung einiger angesehener Persönlichkeiten (bspw. Elon Musk oder Richard D’Aveni) keine Frage mehr, ob der 3D-Druck sich gegenüber den alten Fertigungsprozessen durchsetzen wird, sondern es ist nur noch eine Frage der Zeit bis der „Apple 2-Moment“ der 3D-Druck Welt eintritt.
