So präsentierst du deine Idee vor Investoren
Eine der im Moment erfolgreichsten Shows im deutschen Fernsehen ist „Die Höhle der Löwen“. Jede Woche sehen knapp 3 Millionen Menschen dabei zu, wie junge Gründer versuchen, nach dem Vorbild des amerikanischen Originals „Shark Tank“ Investoren von ihrer Geschäftsidee zu überzeugen. Teilweise sind die Präsentationen sehr ansprechend und gelungen, doch auch der Fremdschäm-Faktor ist ab und an nicht zu unterschätzen. Das gilt besonders dann, wenn die Gründer versuchen, ihren Vortrag besonders cool und witzig wirken zu lassen.
Wenn du dich in der Phase der Existenzgründung befindest, in der du Geldgeber für deine Geschäftsidee suchst, solltest du diesen Fehler auf jeden Fall vermeiden. Natürlich musst du nicht bierernst Fakten herunterrasseln, aber behalte stets im Hinterkopf, dass dein Hauptaugenmerk auf Seriosität liegen sollte. Damit dein Pitch von Erfolg gekrönt wird, haben wir dir ein paar praktische und hilfreiche Tipps zusammengestellt.
Erstelle einen detaillierten Businessplan
Wenn du vorhast, dich selbstständig zu machen, ist ein Businessplan eigentlich das wichtigste Dokument. Denn mit einer guten Idee alleine ist es nicht getan. Du musst gleichzeitig auch abschätzen können, in wie weit du mit deinem Konzept einen Mehrwert für potentielle Kunden bietest. Entweder du besetzt eine Nische, oder du hebst dich deutlich von deiner Konkurrenz ab. Oft genug wird die ursprüngliche Idee anhand dieser Überlegungen modifiziert oder gleich komplett verändert.
Außerdem solltest du im Businessplan deine eigenen Fähigkeiten kritisch hinterfragen. Welche Tätigkeiten, die für deinen Erfolg nötig sind, kannst du selbst übernehmen? Wo musst du dich weiterbilden, was musst du unter Umständen auslagern? Sich selbst gut einschätzen zu können ist für das Gelingen – oder das Scheitern – eines Geschäftsmodells ein extrem wichtiger Faktor. Das wissen natürlich auch Investoren. Wenn sie also das Gefühl haben, dass du Dinge in die Hand nehmen willst, für die dir schlicht das Know-How fehlt, werden sie dir mit Sicherheit kein Geld zur Verfügung stellen.
Auch generell sollte der Plan das Fundament deiner Präsentation sein. Je besser du ihn also im Vorfeld ausarbeitest, desto höher sind deine Erfolgschancen. Wenn du dir nicht sicher bist, wie genau er aussehen soll, findest du hier eine Anleitung.
Lege einen seriösen Auftritt hin
Achtung, es wird abgedroschen: Der erste Eindruck zählt, und Kleider machen Leute. Dass solche Phrasen durchaus ihre Berechtigung haben, wirst du im Rahmen einer Präsentation vor Investoren aber schnell merken. In diesem Fall hängen sie sogar eng zusammen.
Um einen erfolgreichen Auftritt hinzulegen, ist das richtige Outfit nämlich eine sehr wichtige Voraussetzung. Dass Menschen ihr Gegenüber innerhalb der ersten Sekunden bewerten und einordnen, ist wissenschaftlich erwiesen. Stimmt dieser erste Eindruck nicht, hast du es extrem schwer, ihn im Verlauf der Präsentation zu revidieren. Besonders im Geschäftsleben, in dem trotz einiger Lockerungen nach wie vor ein Dresscode besteht, hängt dieser Eindruck eng mit deiner Kleidung zusammen.
Je nach Branche musst du dabei unterschiedliche Kriterien beachten. Kommen deine potentiellen Geldgeber aus dem Finanzbereich, wirst du um einen Anzug nicht herumkommen. Als Farbe ist ein dunkles Blau am besten geeignet. Das wird nämlich unterbewusst mit Vertrauenswürdigkeit und Kompetenz assoziiert. Schwarz hingegen solltest du vermeiden, da diese Farbe in der Geschäftswelt Führungskräften vorbehalten ist.
Siehst du deine Zukunft in einer jüngeren Branche, also beispielsweise im Online-Marketing, kannst du auch ein wenig lässiger auftreten. Hemd und Sakko kannst du in diesem Fall auch mit einer schicken Jeans kombinieren. Bist du in diesem Bereich nicht besonders gut ausgerüstet, kannst du dein Businessmode-Inventar bei spezialisierten Händlern wie diesem kostengünstig aufpolieren.
Achte auf deine Körpersprache
Nun ist dafür gesorgt, dass du inhaltlich auf einem hohen Niveau bist und dabei gut aussiehst. Für eine erfolgreiche Präsentation fehlt jetzt nur noch ein weiterer Baustein: Die richtige Körpersprache. Deren Wirkung solltest du auf keinen Fall unterschätzen.
Studien haben gezeigt, dass es bei einem Vortrag nur zu ca. 20 Prozent auf das tatsächlich Gesagte ankommt. Wie du es sagst ist also von essentieller Bedeutung. Das Gute daran ist, dass du das selbst beeinflussen kannst. Am besten fängst du damit schon vor der Präsentation an. Wenn du im Vorfeld nervös bist, musst du dir keine Sorgen machen. Das ist vor einem so wichtigen Termin völlig normal. Um trotzdem souverän zu wirken, kannst du dir mit einem einfachen Trick helfen. Nimm für zwei Minuten eine sogenannte Powerpose ein, also stell dich zum Beispiel breitbeinig mit erhobenen Armen hin. Das mag albern wirken, dass es dir hilft, ist aber belegt. Dein Auftreten wird dieser Pose entsprechen.
Während des Vortrags ist wichtig, Blickkontakt mit den anderen Anwesenden aufzunehmen. So vermittelst du Aufrichtigkeit. Halte ihn aber pro Person nur ein paar Sekunden und beziehe all deine Zuhörer mit ein. Mit Hilfe von Gesten kannst du deinen Worten an entscheidenden Stellen Nachdruck verleihen. Setze diese aber sehr dosiert ein, denn sonst wirkst du auf deine Zuhörer nervös und unvorbereitet.
Mehr Informationen darüber, wie du deine Körpersprache auch in anderen Lebensbereichen gewinnbringend einsetzen kannst, findest du in diesem kostenlosen E-Book. Die Autoren, Benedikt Ahlfeld und Anna Lassoncyk, arbeiten seit Jahren erfolgreich als Business-Coaches.
Titelbild: Pressmaster/shutterstock