Kreditkarte: Tipps für Kleinunternehmer

In Deutschland sind im Jahr 2016 mehr als 554.000 Unternehmen als Neugründung entstanden. Über 178.000 dieser Start-ups waren Gründungen von Kleinunternehmen. Was ein Kleinunternehmer ist, wird in der Praxis vor allem über das Steuerrecht definiert. Hintergrund: § 19 Umsatzsteuergesetz (UStG) wird umgangssprachlich gern als Kleinunternehmerregel bezeichnet. Dabei zielt der Paragraph in erster Linie auf die besonderen umsatzsteuerrechtlichen Rahmenbedingungen bestimmter Wirtschaftsbetriebe ab.

Als Kleinunternehmen gelten Betriebe, deren Umsatz im abgelaufenen Wirtschaftsjahr nicht höher als 17.500 Euro und im laufenden nicht höher als 50.000 Euro sein wird. Überschaubare Zahlen, die oft auf eine nebengewerbliche Gründung oder Start-ups zutreffen. Der Umsatz eines Kleinunternehmers ist allerdings nur die halbe Wahrheit. Bei den Kosten stehen Kleinunternehmer in der Regel vor ähnlichen Herausforderungen wie jeder andere Gründer. Wie passt die Kreditkarte in dieses Bild?

Kreditkarte: Flexibles Zahlungsmittel für Kleinunternehmer

Kleinunternehmer sind darauf angewiesen, schnell finanzielle Spielräume ausnutzen zu können. Das klassische Beispiel ist sicher der Lieferantenkredit/Skonto. Nicht immer gibt der Kassenbestand diesen Spielraum her – gerade dann, wenn der Unternehmer selbst auf den Eingang von Rechnungsbeträgen wartet.

Die Kreditkarte kann in diesem Zusammenhang Vorteile ausspielen. Über das Kartenkonto eröffnet sich ein finanzieller Spielraum, wie er im Privatkundenbereich durch den Dispo- oder Rahmenkredit zur Verfügung steht.

Je nach Kreditrahmen werden die Belastungen des Kreditkartenkontos einmal im Monat abgerechnet und vom Referenzkonto eingezogen oder die Summe in Raten getilgt. Letztere Variante ist als revolvierender Kreditrahmen bekannt. Der Vorteil liegt in den flexiblen Gestaltungsmöglichkeiten. Kleinunternehmer müssen parallel aber deutlich mehr Weitblick unter Beweis stellen.

Karte beantragen: Worauf kommt´s an?

Wie der Begriff bereits nahelegt, handelt es sich bei einer Kreditkarte um eine Zahlungskarte, für deren Konto ein Kreditrahmen hinterlegt ist. Dieser Aspekt macht sich auch beim Antrag auf eine Kreditkarte bemerkbar. Kleinunternehmer, die eine Karte beantragen, werden von Banken sehr genau unter die Lupe genommen.

Die Prüfung der Bonität stellt aus Sicht der Kreditkarte ausgebenden Bank sicher, dass die Verbindlichkeiten zurückgeführt werden können. Wie Antrag und Prüfung im Detail aussehen, richtet sich auch nach der Unternehmensform – sprich ob Einzelunternehmer oder Gesellschaften bürgerlichen Rechts als Kleingewerbetreibende nach einer Kreditkarte suchen.

Für die Auswahl aus Sicht des Antragstellers sind verschiedene Aspekte entscheidend. Die Jahresgebühr ist eine sofort greifbare Größe in der Entscheidung. Zu prüfen ist zusätzlich, in welcher Höhe Sollzinsen auf den in Anspruch genommenen Kreditrahmen anfallen – und wie der Karteninhaber durch die Bank mit Gebühren für:

  • Barabhebungen
  • Auslandsnutzung usw.

belastet wird.

Achtung: Einzelunternehmer werden von Banken als Geschäftskunden behandelt – und erhalten damit Karten zu oft anderen Konditionen als Privatkunden.

Als Kleinunternehmer auf Prepaid-Karten setzen

Neben der Kreditkarte mit Kreditrahmen wird heute im Privatkundesegment seitens der Banken auch auf die Prepaid-Option gesetzt. Diese Form der Kreditkarte basiert auf dem Prinzip Verfügung nur bei bestehendem Guthaben.

Heißt in der Praxis, dass zuerst Geld auf das Kartenkonto aufgezahlt werden muss. Inhaber der Karte können anschließend im In- und Ausland über diesen Guthabenrahmen verfügen. Auf den ersten Blick hat diese Kartenvariante für Unternehmen den Vorteil, dass die Verlustrisiken – ob nun aus Fahrlässigkeit oder Vorsatz – durch Unternehmer oder Mitarbeiter gering sind.

Verloren geht am Ende maximal jener Betrag, der auf das Kartenkonto eingezahlt wurde. Aber: In der Praxis kann die Prepaid-Variante Nachteile haben. Ohne Hochprägung ausgeprägte Karten lassen sich nicht an allen Lesegeräten verwenden. Und auch der Einsatz im Rahmen einer Autovermietung (auf Geschäftsreisen) ist teils eingeschränkt. Prinzipiell ist aus Sicht des Kleinunternehmers immer zu prüfen, inwiefern ein spezielles Kreditkartenmodell den gestellten Anforderungen gerecht wird.

Auf der einen Seite wird die Prämisse immer auf niedrigen Kosten liegen. Aber: Rücken die Funktionen der Karte hinter die Gebühren zu stark in den Hintergrund, besteht die Gefahr, dass die Kreditkarte den Anforderung in der Praxis nicht mehr gerecht wird.

Fazit: Als Kleinunternehmer für die richtige Kreditkarte entscheiden

Für Kleinunternehmer kann sich eine Kreditkarte in der Praxis rechnen. Gerade die Möglichkeit, Zahlungsverpflichtungen hin und her schieben zu können, macht die Karte interessant. Auf der anderen Seite sind Kreditkarten ein anerkanntes Zahlungsmittel – etwa im Rahmen einer Geschäftsreise. Damit die Karte ihre Vorteile ausspielen kann, kommt es auf das Gleichgewicht zwischen den Gebühren und Leistungen an. Wie der Kartenvergleich auf qomparo verdeutlicht, ist der Spielraum erheblich. Kleinunternehmern ist an diesem Punkt zuraten, sich im Vorfeld mit den Anforderungen an die Kreditkarte auseinanderzusetzen. Andernfalls besteht die Gefahr teurer Fehlentscheidungen, welche unterm Strich den Jahresabschluss belasten.

 

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