Unternehmensziele für Gründer und Jungunternehmer
Als Gründer und Jungunternehmer hat man viele Unternehmensziele. Wo soll das Unternehmen in fünf Jahren stehen? In welche Richtung soll es sich entwickeln? Wird das Unternehmen schnell und stetig wachsen oder wird es in seiner Größe so bleiben wie heute? Wie sind Deine eigenen Ziele in Bezug auf das Start-up? Liegen Deine persönlichen Unternehmensziele darin, Dich in wenigen Jahren auszahlen zu lassen und irgendwo an einem Strand das Leben zu genießen? Die Beantwortung dieser Fragen ist ein wichtiger Teil des Aufbaus eines erfolgreichen Businessplans. Ohne die Unternehmensziele präzise definiert zu haben, ist es nicht möglich, überhaupt zu planen. Die klare Definition der Unternehmensziele ist eine große Hilfe bei der Entscheidung, wie Du Dein Start-up planst und umsetzt.
Checkliste Unternehmensziele und Zielsetzungen
Wer sich schwertut, sich zu entscheiden, was die Ziele und Zielsetzungen sind, findet hier einige Fragen, die in dieser Phase hilfreich sind:
- Wie überzeugt davon bin ich, dass das Unternehmen Erfolg haben wird?
- Bin ich bereit, mein eigenes Geld zu investieren und lange Arbeitstage ohne viel Verdienst in Kauf zu nehmen?
- Was passiert mit mir, wenn diese Gründung keinen Erfolg haben wird?
- Wie viele Mitarbeiter soll das Unternehmen haben?
- Wie hoch ist der Jahresumsatz in einem Jahr? In fünf Jahren?
- Wie hoch ist der Marktanteil in diesem Zeitraum?
- Was sind meine Pläne für die geografische Expansion? Lokal? National? Global?
- Werde ich als Manager mitarbeiten oder werde ich einen Großteil der Aufgaben an andere delegieren?
- Wenn ich delegiere, welche Art von Aufgaben werde ich verteilen? Vertrieb? Technik? Andere?
- Könnte ich mit Partnern oder Investoren zusammenarbeiten, die Einfluss in die Unternehmensführung einfordern?
Finanzielle Unternehmensziele
Ein Start-up braucht nicht unbedingt viel Eigenkapital, um viel Geld zu verdienen, aber es braucht etwas. Das gilt vor allem dann, wenn die Unternehmensziele ein sehr schnelles Wachstum vorsehen. Energetische, optimistische Unternehmer neigen oft dazu, zu glauben, dass das Umsatzwachstum alles regeln wird. Sie glauben, dass sie in der Lage sein werden, ihr eigenes Wachstum aus Gewinnen zu finanzieren. In der Praxis ist dies jedoch selten der Fall, und zwar aus einem einfachen Grund: Unternehmen müssen zuerst ihre Lieferanten bezahlen, bevor ihre Kunden sie bezahlen. Dieses Cashflow-Problem ist der Grund, dass viele schnell wachsende Unternehmen Bankfinanzierungen oder Eigenkapitalverkäufe suchen müssen, um ihr Wachstum zu finanzieren. Jede Art der Finanzierung hat andere Eigenschaften, die bei der Planung der Unternehmensziele berücksichtigt werden müssen. Diese Merkmale nehmen drei primäre Formen an:
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1. Kontrolle: Ein gleichberechtigter Partner kann natürlich eine annähernd gleichberechtigte Kontrolle verlangen. Risikokapitalgeber verlangen oft einen erheblichen Beitrag zu Managemententscheidungen, indem sie eine oder mehrere Personen in den Aufsichtsrat entsenden. Angel-Investoren können sehr engagiert oder gar nicht involviert sein, je nach ihrem persönlichen Stil. Banker hingegen werden wahrscheinlich keinen Rat anbieten, solange die Zahlungen der Kredite und der Zinsen rechtzeitig geleistet werden.
2. Kapitalbedarf: Ein Betrag von weniger als mehreren Millionen Euros ist zu klein, um für einen normalen Börsengang in Betracht gezogen zu werden. Venture-Capital-Investoren investieren höchstwahrscheinlich Beträge von 250.000 bis 3 Millionen Euro. Andererseits wird nur der reichste Angelinvestor in der Lage und gewillt sein, mehr als ein paar Hunderttausend Euros zur Verfügung zu stellen. Jede mögliche Kapitalquelle hat eigene Richtlinien über die Höhe und Art der Finanzierung.
3. Kapitalkosten: Die Kapitalkosten lassen sich an Zinssätzen und Eigentumsanteilen messen, aber auch an Zeit, Papierkram und Ärger.
Ist es beabsichtigt, den Businessplan zu nutzen, um damit Geld von Investoren zu sammeln?
In diesem Fall müssen sich Gründer sehr sorgfältig auf die Zusammenfassung, das Management und die Marketing- und Finanzaspekte konzentrieren. Sie müssen eine klar fokussierte Vision davon haben, wie das Unternehmen Geld verdienen wird. Wenn sie nach einem Bankkredit suchen, müssen sie ihre Fähigkeit betonen, einen ausreichenden Cashflow zu generieren, um daraus Kredite zu bedienen. Equity-Investoren müssen überzeugt werden, wie sie aus dem Unternehmen ausbezahlt werden und eine für sie akzeptable Rendite erwirtschaften können.
Sollen mit dem Businessplan Mitarbeiter gewonnen werden?
Dann zählen Vergütungsaspekte sowie Standort, Arbeitsumfeld, Unternehmenskultur und Wachstums- und Aufstiegschancen dazu.
Sollen Lieferanten überzeugt werden, bessere Lieferkonditionen zu gewähren?
Ein solider Businessplan kann einen Lieferanten überzeugen, dass junge Unternehmen gegenüber der etablierten Konkurrenz zu bevorzugen sind. Er kann auch helfen, Lieferantenkredite zu arrangieren.
Potenziale richtig einschätzen
Die folgenden Fragen helfen, das Potenzial eines Unternehmens besser einschätzen zu können. Es gibt keine falschen Antworten. Das Ziel ist einfach, Dir bei den Entscheidungen zu helfen.
Finanziell:
Welche Anfangsinvestition wird das Unternehmen benötigen?
Wie viel Kontrolle bist Du bereit, an Investoren abzugeben?
Wann wird das Geschäft Gewinn abwerfen?
Wann können Investoren, inklusive der Gründer, eine Rendite erwarten?
Wie hoch sind die prognostizierten Gewinne des Unternehmens im Zeitablauf?
Wirst Du in der Lage sein, Dich voll und ganz dem Geschäft zu widmen, finanziell?
Welche Art von Gehalts- oder Gewinnausschüttung kannst Du mit nach Hause nehmen?
Wie hoch ist das Risiko, dass das Unternehmen scheitert?
Was passiert, wenn es scheitert?Lebensstil:
Wo wirst Du wohnen?
Welche Arbeit wirst Du ausführen?
Wie viele Stunden wirst Du arbeiten?
Wirst Du in der Lage sein, Ferien zu machen?
Wirst Du genug verdienen, um Deinen Lebensstil aufrechtzuerhalten?
Versteht und akzeptiert Deine Familie die Opfer, die Du Dir vorstellst?
Fazit
Glücklicherweise ist eine der wertvollsten Aufgaben eines Businessplans, den Gründern dabei zu helfen, ob sie wirklich diesen Schritt gehen möchten. Viele Geschäftsideen schaffen es nie, diese Planungsphase zu überstehen. Gründer sollten ihre Geschäftsidee auf mindestens zwei Variablen testen. Erstens, finanziell, um sicherzustellen, dass dieses Geschäft wirtschaftlich sinnvoll ist. Zweitens, Lifestyle, denn wer will schon ein erfolgreiches Geschäft, das er hasst?