Geschäftskonto für Start-up eröffnen – schnell und einfach
Bei einem Start-up ist schon in der Gründungsphase die Eröffnung eines extra Geschäftskontos mit der wichtigste Schritt neben dem Plan für die innovative Geschäftsidee und die Finanzierung und dem Beantragen aller wichtigen behördlichen Genehmigungen. Denn alles dreht sich natürlich um das Business Konto, über das alle existentiell wichtigen Zahlungen für das Start-up laufen müssen. Ein privates Girokonto wäre als Notlösung für die ersten Tage zwar möglich und gesetzlich auch nicht verboten. Aber der Stress, die Übersicht über private und geschäftliche Zahlungen zu behalten und auch gegenüber dem Finanzamt eine klare Trennung der Ausgaben und Einnahmen nach privat und geschäftlich leisten zu können, muss wirklich nicht zu der sowieso turbulenten und zeitraubenden Start- und Gründungsphase dazukommen. Das richtige Kontoangebot findet man am besten, indem man die Geschäftskonten vergleichen kann, wenn man alle Konditionen und Tarife kennt.
Kontoeröffnung geht blitzschnell
Die Suche nach der richtigen Bank (Hausbank, stationär mit Filialen, Fintech, Online-Bank, Auslands-Bank) ist noch der zeitaufwändigste Teil der Eröffnung eines Geschäftskontos für das Start-up. Wenn man sich nach einem möglichst ausführlichen Vergleich und Abwägung aller Vor- und Nachteile tatsächlich für ein Angebot entschieden hat, ist die eigentliche Eröffnung blitzschnell erledigt. Zunächst muss nur der Antrag auf Kontoeröffnung ausgefüllt und abgegeben werden.
Bei der Entscheidung für eine Filiale vor Ort muss man dazu die stationäre Filiale tatsächlich aufsuchen und mit Hilfe des Beraters das Formular ausfüllen und alle Unterlagen zur Identifizierung vorlegen. Bei der Eröffnung bei einer Online-Bank, die oft auch Direktbank einer deutschen oder ausländischen Großbank ist, kann man die Eröffnung auch online erledigen (bzw. das wird die Regel sein, weil es gar keine Filialen gibt). Alternativ bliebe nur noch der Postweg, bei dem der Antrag meist als PDF ausgedruckt wird und dann nach dem Ausfüllen per Brief an die Zentrale der Direktbank geschickt wird. Auch die Online-Bank oder Direktbank ist gesetzlich dazu verpflichtet, dass der Antragsteller sich ordnungsgemäß identifiziert. Das kann auf dem Wege über das Postident-Verfahren passieren. In dem Fall muss der Antragsteller persönlich eine Postfiliale in der Nähe aufsuchen und sich dort anhand seines Ausweises legitimieren. Die Post schickt dann die Bestätigung der Legitimation an die Direktbank. Alternativ kann auch eine Identifikation per VideoIdent erfolgen. Dabei kann man über eine App einen Service anrufen und hält dann unter anderem im Laufe des VideoIdent-Verfahrens seinen Personalausweis lesbar in die Kamera App seines Smartphones oder Notebooks. Auch man selbst muss erkennbar vor der Kamera sein. Dieses Verfahren ist zwar bequem, aber auch nicht jedermanns Sache. Eine weitere neue Technik ist die Identifikation mit einer App, die den neuen Personalausweis über das Smartphone ausliest. Bei der Eröffnung eines Geschäftskontos ist auch noch der Nachweis erforderlich, dass man als Selbstständiger oder Unternehmen tätig ist. Diese legt man der Bank vor.
Fintechs bieten mehr Online Optionen
Wer als Start-up seine Bankgeschäfte und den Zahlungsverkehr mit Kunden und Geschäftspartnern ausschließlich online erledigen will, ist bei einem innovativen Fintech-Unternehmen ganz gut aufgehoben. Gerade die neue Banking Apps beinhalten oft sehr smarte Tools, die auch komplexe Buchhaltungsaufgaben übernehmen und den kompletten Rechnungsstellungsverkehr mit den Kunden online erlauben. Das spart natürlich sehr viel Manpower und Zeit – und damit auch Kosten, die der Gründer zum Aufbau seines Geschäftsmodells einsetzen kann.
Negative Bonität beim Gründer kein Problem
Sollte bereits eine negative Bonität des Gründers vorhanden sein, so ist das bei der Eröffnung eines Firmenkontos ohne Schufa-Auskunft kein Problem. Gerade Fintechs verzichten auf diese Abfrage. Allerdings bieten diese auch keine Dispos und keine Firmenkredite. Start-ups, die auf finanzielle Hilfen durch die Bank hoffen und einen Businessplan dazu vorlegen wollen, sind bei der Hausbank am besten aufgehoben.
Wichtige Punkte müssen beachtet werden
Auch bei der Wahl des passenden Businesskontos müssen entscheidende Punkte der Angebote geprüft werden:
- Gebühren transparent oder lauern versteckte Kosten?
- International nutzbar (Kreditkarten, Überweisungen ins Ausland)?
- Haftet die Bank bei Verlust (Einlagensicherung in Deutschland oder Auslandsbank?)
- Online Banking und App oder ist auch Filiale gewünscht und vorhanden?
- Kosten Bargeldabhebung (auch rund um die Uhr)
- Grundgebühren? Was kostet was extra?
- Ist die App sicher und nützlich?
- Ist ein Dispo möglich und zu welchen Konditionen?
- Bankberater ansprechbar oder reine Online Bank?
Privatkonto als Notlösung?
Das private Konto kann bei einem Start-up notfalls auch zunächst als „Firmenkonto“ mit genutzt werden. Es sei denn, man firmiert als AG oder GmbH, was aber fast nie der Fall sein dürfte bei Start-ups. Allerdings können die Banken das Nutzen dahingehend untersagen, dass das Konto zu höheren Gebühren und mit rechtlichen Veränderungen als Geschäftskonto umgestellt wird. Das ist für ein Privatkonto nicht empfehlenswert.
Apps entlasten oft Start-ups
Gerade Apps bei Fintech-Konten bieten oft viele attraktive und innovative Tools, die nicht nur praktisch sind, sondern den Gründer auch entlasten, weil er einfach nicht das Personal hat, um Rechnungen verschicken zu lassen. Schön, wenn er das selbst mit der App auf dem Smartphone machen kann. Das spart Zeit, Geld und beeindruckt auch die Kunden, weil das Unternehmen in Zukunftsbranchen als innovativ gilt. Manchmal kann aber die altmodische Rechnung auf Papier selbst für ein Start-up einen seriösen Eindruck vermitteln. Diese Punkte muss jeder für sich selbst entscheiden, bevor er sich für ein Fintech wie Holvi, N26 oder Kontist entscheidet.
Fazit:
Die Eröffnung eines Geschäftskontos für Start-ups selbst ist in wenigen Schritten und ohne großen zeitlichen Aufwand erledigt. Allerdings ist die Suche nach dem passenden Konto aufwändig. Hier gilt es die Konditionen zu vergleichen. Auch entscheidende Fragen nach der Haftung, einer möglichen Bankberatung auch in Hinblick auf Probleme von jungen Gründern und der Zwischenfinanzierung bei Problemen, lassen sich nur mit der Hausbank vor Ort besprechen. Das Fintech und die Direktbank ist technisch modern und praktisch, hilft aber eigentlich nicht, wenn es problematisch wird. Und Beratung gibt es eben auch nicht zum Nulltarif. Auf jeden Fall sollten auch immer alle Fragen rund um das Steuerrecht und die korrekte Aufbewahrung aller Buchungen (10 Jahre) bedacht werden. Ob ein Business Konto mittels einer App bei einem Fintech da hilfreich ist, muss jeder Gründer selbst für sich entscheiden.