Flexible Arbeitszeitmodelle erfolgreich umsetzen: So geht’s!
Die eigene Karriere mit der Familie und den Hobbys unter einen Hut bekommen – das wünschen sich viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zunehmend. Hierfür braucht es flexible Arbeitszeiten und hybride Modelle, die den Mitarbeitenden einen hohen Gestaltungsspielraum zusprechen. Wie flexible Arbeitszeitmodelle funktionieren und wo es Stolpersteine zu beachten gibt, erklären wir in diesem Beitrag.
Warum sind flexible Arbeitszeitmodelle sinnvoll?
Eine Umfrage von Gartner aus dem Jahr 2023 zeigt, dass rund 80 % der Unternehmen bereits flexible Arbeitszeitmodelle nutzen oder zumindest planen, diese einzuführen. Denn immer mehr besonders junge Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wünschen sich mehr Flexibilität bei der Jobsuche und ihrem späteren Arbeitgeber. Die eigene Familie oder private Interessen dürfen auch in anspruchsvollen Jobs nicht zu kurz kommen.
Durch flexible Arbeitszeitmodelle kann ein Mitarbeiter beispielsweise auch spontan von zu Hause aus arbeiten, wenn das Kind krank wird und nicht in die Schule gehen kann. Auch das Büro an einem Freitag etwas früher zu verlassen, ist kein Problem mehr, wenn die Stunden zu einem späteren Zeitpunkt, beispielsweise im Zug, nachgeholt werden.
Fazit: Mitarbeitende haben mehr Freiheit und ein höheres Maß an Selbstbestimmung, was sich wiederum sehr positiv auf das Arbeitsklima und die Motivation auswirken kann. Denn wird das eigene Privatleben durch den Beruf negativ beeinflusst, ist die Stimmung schnell im Keller.
Probleme und Stolpersteine bei der Einführung hybrider Arbeitszeitmodelle
Flexible Arbeitszeitmodelle sind zeitgemäßer als klassische, starre Einteilungen und geben Mitarbeitenden die Freiheit, dann zu arbeiten, wenn sie am produktivsten und kreativsten sind. Gerade in Berufen, in denen es auf Kreativität und „Denkarbeit“ ankommt, ist das ein entscheidender Vorteil. Doch es gibt auch einige Hindernisse, die diesem Ansatz im Weg stehen können.
Beispielsweise müssen die Bürozeiten gut geplant werden, wenn ein Großteil der Belegschaft größtenteils im Homeoffice arbeitet. Nutzen Unternehmen keine Desk Sharing Software, kann es schnell passieren, dass mehr Plätze benötigt werden, als verfügbar sind. Die wenigsten digitalen Unternehmen setzen noch auf festgelegte Arbeitsplätze.
Zudem lässt sich Hybrid-Work nicht immer in allen Abteilungen des Unternehmens umsetzen. Während Entwickler oft problemlos dann arbeiten können, wenn sie am produktivsten sind, muss beispielsweise der Kundensupport in einem festen Zeitraum dauerhaft besetzt sein. Das kann zu Konflikten und Unzufriedenheit im Betrieb führen.
Tipps zur Umsetzung flexibler Arbeitszeiteinteilung im Unternehmen
Wenn ein Unternehmen zur hybriden Arbeitszeitgestaltung wechseln möchte, dann ist das immer mit etwas Aufwand verbunden. Diese Tipps helfen, die Neuerungen erfolgreich zu etablieren:
- Anpassungen an die Lebenssituation der Mitarbeiter vornehmen. Beispielsweise eine Umfrage starten, bevor Kernarbeitszeiten festgelegt werden, damit diese zu den Aktivitäten der Mitarbeitenden passen und es nicht zu Schwierigkeiten kommt.
- Abstimmungen und Zusammenarbeit ermöglichen. Wenn sich alle Angestellten an unterschiedlichen Orten befinden, sind Abstimmung und Zusammenarbeit das A-und-O. Der Arbeitgeber muss digitale Kollaboration ermöglichen, beispielsweise durch Cloud-Lösungen und Teamsoftware zum gemeinsamen Arbeiten an Projekten.
- Ein gutes Beispiel abgeben. Auch die Führungskräfte sollten nicht jeden Tag von 9 bis 17 Uhr starr im Büro sitzen. Wenn der Chef auch einmal um 11 Uhr vormittags kurz zum Sport fährt und danach gut gelaunt im Büro sitzt, nehmen sich andere Mitarbeitende daran ein Beispiel.
Abschließender Tipp: Verständnis schaffen ist ein sehr wichtiger Punkt. Einzelnen Abteilungen muss beispielsweise erklärt werden, warum bestimmte Arbeitszeitmodelle für sie nicht infrage kommen. So gelingt letztendlich eine moderne Arbeitsweise im gesamten Betrieb!