Arbeiten im Start-up – Chancen & Risiken für Berufseinsteiger
Es ist vollbracht: Du hast Dein Studium erfolgreich abgeschlossen, kannst gute Noten vorweisen und hast bereits wertvolle Erfahrung in verschiedenen Praktika gesammelt. Doch angesichts der vielen Möglichkeiten, deine Karriere zu gestalten, stellst du dir die Frage: Was kommt jetzt? Damit bist du nicht alleine. Junge Talente stehen oft zwischen den Stühlen: Die Mitarbeit bei einem Global Player wie Google oder SAP bietet lukrative Rahmenkonditionen, aber wenig Möglichkeiten, zu gestalten; die Gründung eines Start-ups hingegen gibt Raum für die Entwicklung eigener Konzepte, birgt aber auch das Risiko, sich zu überfordern und zu scheitern.
Gründung vs. Arbeiten im Start-up
Sicherlich ist nicht jeder Uni-Absolvent dazu geboren, sein eigenes Start-up zu gründen. Trotz interessanter Förder- und Beratungsprogramme wie EXIST bringt der Aufbau eines Unternehmens große Herausforderungen mit sich: Neben der Entwicklung eines tragfähigen Geschäftsmodells müssen Kontakte zu Investoren aufgebaut, juristische Fragen geklärt, Pilotkunden akquiriert und Partner gewonnen werden – viel Arbeit für einen ungewissen Lohn.
Die Berufswelt der New Economy bietet talentierten Absolventen aber auch eine andere Möglichkeit: Anstatt selbst ein Unternehmen zu gründen, kannst du als Mitarbeiter Teil der Start-up-Szene werden! Gerade junge Unternehmen sind immer auf der Suche nach kreativen Köpfen, die etwas bewegen wollen. Doch was bedeutet die Arbeit im Start-up für deine Karriere? Und was passiert, wenn das Projekt deines Arbeitgebers plötzlich scheitert?
Das kannst du gewinnen
Das Arbeiten im Start-up ist niemals eintönig. Du wirst dich nicht nur in einem bestimmten Spezialgebiet einbringen, sondern die Chance bekommen, all das zu machen, was du kannst und was dir liegt. Mit deinen Fähigkeiten trägst du so maßgeblich dazu bei, ein junges Unternehmen mit einem innovativen Geschäftsmodell zum Erfolg zu führen. Natürlich wird es Tage und Nächte geben, die dich an deine Grenzen bringen. Natürlich kommen schwierige Aufgaben auf dich zu, die du selber lösen musst, weil dir kein Manager mit 20 Jahren Berufserfahrung zur Seite steht. Aber daran wirst du wachsen!
Du hast dein Studium absolviert: Du weißt, wie man sich neue Fähigkeiten aneignet. In der Start-up-Praxis wirst du eine ganz eigene Sicht auf Probleme und kreative Lösungsstrategien entwickeln – eine Fähigkeit, die in einem großen Unternehmen oft gar nicht vermittelt wird. Du wirst das große Ganze sehen, Abläufe und Zusammenhänge verstehen und lernen, über den Tellerrand zu schauen. Und das Wichtigste: Du wirst zufrieden sein. Zufrieden, weil du jeden Tag etwas bewegst. Du bist Experte und übernimmst Verantwortung: Deine Arbeit ist wichtig für das Unternehmen, die Gründer und deine Kollegen – und wird entsprechend gewürdigt.
Das kannst du verlieren
Es ist nicht zu leugnen: Viele Start-ups scheitern. In der Frühphase erzielen Unternehmen häufig nur geringe Umsätze, so dass Gründer lange auf externe Investitionen angewiesen sind. Gelingt es nicht, Investoren von der eigenen Geschäftsidee zu überzeugen, können auch zukunftsträchtige Geschäftsmodelle schnell vor dem Aus stehen. Und auch, wenn das Unternehmen bereits mit einem Produkt am Markt ist, kann die Situation für Gründer und Mitarbeiter über lange Jahre hinweg prekär sein: Start-ups verfügen zumeist nur über geringe Rücklagen und können auf plötzliche Gewinneinbußen oder neue Konkurrenten weniger flexibel reagieren als etablierte Unternehmen. Scheitert ein Start-up, so bedeutet das immer auch für die Mitarbeiter, dass sie ihren Job verlieren.
Chancen – auch beim Scheitern
Doch auch, wenn ein junges Unternehmen scheitert, wirst du nicht mit leeren Händen dastehen. Denn du weißt, was du beim nächsten Mal besser machen kannst. In deiner Arbeit hast du einen breiten Schatz an Wissen und Erfahrungen gesammelt. Im Vergleich zu hochspezialisierten Trainee-Programmen in Großkonzernen machen dich diese Start-up-Erfahrungen zum Schweizer Taschenmesser der modernen Berufswelt: Du bist flexibel einsetzbar und als Mitarbeiter begehrt. Und vielleicht fasst du durch deine Praxis ja sogar Mut – und gründest mit deinem neuen Wissen dein eigenes Start-up!
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Artikel bereits bei jobalien erschienen