Existenzgründung – zehn Schritte zur beruflichen Selbstständigkeit

Wer ein Start-up gründen möchte, muss zahlreiche Dinge beachten. Unsere zehn Schritte zur beruflichen Selbstständigkeit bringen in Deinen Gründungsprozess Struktur und sorgen dafür, dass Du nichts Wichtiges vergisst!

1. Geschäftsidee finden und prüfen

Für den Weg in die Selbstständigkeit benötigst Du zunächst einmal die passende Geschäftsidee. Diese kann revolutionär sein, muss es aber nicht. Vielleicht gibt es in Deiner Region ja einen akuten Mangel, den Du mit einem klassischen Gewerbe befriedigen kannst. Nach einer Recherche im Internet und in der Umgebung des geplanten Gründungsortes kannst Du die Erfolgsaussichten und den Umfang der regionalen Konkurrenz besser einschätzen. Zögere nicht, Deine ursprüngliche Geschäftsidee auf Basis der gesammelten Informationen zu modifizieren oder auch gegebenenfalls komplett zu verwerfen.

2. Professionell beraten lassen

Fast jeder Gründer kann aus einer Beratung durch Profis Nutzen ziehen. Die Möglichkeiten sind vielfältig und von der Art des zu gründenden Unternehmens abhängig. So bieten verschiedenen Organisationen – wie Handwerks-, Industrie- und Handelskammern oder Verbände – spezielle Seminare für Gründer an. Auch einige Kommunen und Städte führen teilweise ähnliche Veranstaltungen durch. Wenn das notwendige Kleingeld vorhanden ist, kann es sich auch lohnen, einen Unternehmensberater bezüglich bestimmter Fragen zu konsultieren.

3. Businessplan erstellen

Wenn Du für Dein Start-up Geld von Kapitalgebern benötigst, verlangen diese höchstwahrscheinlich einen Businessplan. Aber auch sonst kann die Erstellung eines solchen Plans sinnvoll sein, damit Du alle wichtigen Schritte bei der Existenzgründung genau durchdenkst. Hier erläuterst Du Deine Geschäftsidee, das im Fokus stehende Produkt bzw. die Dienstleistung sowie zahlreiche weitere Aspekte wie Marktsituation, Marketing und den Finanzierungsbedarf für Dein Unternehmen. Wenn Du unsicher bist oder weitere Informationen haben möchtest, findest Du bei uns den generellen Aufbau und Vorlagen für Deinen Businessplan.

4. Namen finden und Rechte prüfen

Unternehmen – und gegebenenfalls auch Marke(n), Produkt(e) bzw. Dienstleistung(en) – benötigen einen geeigneten Namen. Dieser sollte positive und stimmige Assoziationen hervorrufen und sich durch einen hohen Wiedererkennungswert auszeichnen. Vergiss nicht im Vorfeld zu überprüfen, ob Dein Wunschname markenrechtlich geschützt ist. Denn ein Verstoß gegen das Markenrecht kann sehr teuer werden. Zur Recherche kannst Du Markendatenbanken nutzen oder Dich an spezialisierte Dienstleister wenden. Überprüfe am besten auch gleich, ob eine geeignete Internet-Domain zur Verfügung steht, und registriere diese.

5. Rechtsform und Standort wählen

Die Wahl einer geeigneten Rechtsform für Dein Start-up ist von großer Wichtigkeit. Dabei gibt es nicht allgemein die beste Option, da sich jede Rechtsform durch spezifische Vor- und Nachteile ausgezeichnet. Entscheidend sind vielmehr eine Fülle von Parametern – wie die verfügbaren Finanzmittel oder Deine Risikoneigung und Haftungsbereitschaft. Bist Du hier unsicher, solltest Du Dich diesbezüglich noch einmal beraten lassen. Die Bedeutung des Standorts hängt stark von der Unternehmensart ab. Ein kleines Dorf ist etwa für einen auf häufigen Kundenverkehr angewiesenen Einzelhändler nicht so gut geeignet wie für einen Versandhändler, der hier Lagerfläche oft sehr günstig mieten oder kaufen kann.

6. Finanzierung sicherstellen

Möglicherweise benötigst Du für Deine Existenzgründung externe Mittel. Kalkuliere in diesem Fall noch einmal genau Deinen Kapitalbedarf – mit einem Sicherheitspolster für unerwartete Ausgaben – und vergleiche anschließend die Kreditangebote verschiedener Anbieter. Eine gute Geschäftsidee und ein überzeugender Businessplan sind oftmals die Bedingung für eine Finanzierung zu attraktiven Konditionen. Die Angebote der nationale Förderbank KfW solltest Du dabei unbedingt prüfen. Du kannst natürlich auch einen Partner mit ins Boot holen, der weiteres Eigenkapital einbringt. Damit gibst Du aber häufig auch ein Stück Kontrolle über Dein Unternehmen ab.

7. Genehmigungen einholen und Gründung vornehmen

Nun kann die eigentliche Existenzgründung erfolgen – wenn Du für Dein Start-up nicht noch spezielle Genehmigungen oder Nachweise benötigst. Recherchiere das am besten im Vorfeld, denn sonst kann sich Dein Weg in die Selbstständigkeit unter Umständen erheblich verzögern. Die Gründungsformalitäten hängen von der gewählten Rechtsform ab. Obligatorisch ist die Anzeige der Selbstständigkeit beim Gewerbeamt – es sei denn, Du bist als Freiberufler tätig – und die Beantragung einer Steuernummer. Gerade bei der Gründung von Kapitalgesellschaften ist der Gründungsaufwand höher. Hier helfen die Vertreter von Behörden und Kammern sowie Anwälte weiter.

8. Versicherungen abschließen und Vorsorge betreiben

Die Selbstständigkeit ist mit zahlreichen Risiken verbunden. Gegen einige könne sich Gründer jedoch – etwa in Form von Versicherungen – absichern. Zudem können Selbstständige für verschiedene Ereignisse – wie Krankheiten oder Unfälle – persönlich Vorsorge treffen. Was davon sinnvoll ist, hängt nicht nur von der Art des Unternehmens, sondern auch von Deiner persönlichen Risikoneigung ab.

9. Werben und Kunden gewinnen

Nun gilt es, Aufmerksamkeit für Dein neues Unternehmen zu schaffen. Rühre dafür kräftig die Werbetrommel, sorge für positive PR, trage Dein Business in die wichtigsten Register sowie Branchenbücher ein, nutze die Social Media und kümmere Dich um eine ansprechende sowie suchmaschinenoptimierte Homepage. Zudem lohnen sich oft besondere Aktionen zur Gründung, mit denen Du schnell Kunden gewinnen kannst.

10. Laufend informieren und Förderangebote nutzen

Auch wenn die Unternehmensgründung vollzogen ist, solltest Du Dich weiter informieren. So verpasst Du keine Gelegenheit und verhinderst, dass Informationslücken den Erfolg Deines Start-ups gefährden. Verschiedene staatliche Stellen bieten speziell Neugründern Beratungs- und Förderangebote. In diesem Zusammenhang ist vor allem die Beratungsförderung des Bundes empfehlenswert.

 

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