Gründung finanzieren: Von Kredit bis Förderung
In Deutschland entstehen jedes Jahr hunderttausende neue Unternehmen. Das Statistische Bundesamt geht beispielsweise für 2016 von mehr als 550.000 Neugründungen aus. Nur ein Teil davon entfällt auf Gründer, die sich ihrem Start-up in Vollzeit verschrieben haben. Der Weg zum eigenen Unternehmen führt von der eigentlichen Geschäftsidee über den Businessplan bis hin zur eigentlichen Errichtung des Geschäftsbetriebs und den Finanzierungsrunden.
Wie viel Kapital brauchen Gründer heute?
Klar: Der Kapitalbedarf hängt von sehr vielen Parametern ab. Einige interessante Details verrät der Deutsche Start-up Monitor. 2013 beschäftigten deutsche Start-ups zum Beispiel im Durchschnitt 12,4 Mitarbeiter. Bei der Finanzierung setzten Gründer im gleichen Zeitraum zu nicht einmal einem Fünftel auf Banken – obwohl über die Hälfte der Unternehmen für die Gründung mehr als 50.000 Euro brauchte. Wie decken Start-ups den Kapitalbedarf?
Eigenmittel: Risikobereitschaft signalisieren und unabhängig bleiben
Die einfachste Finanzierungsquelle ist für Gründer immer noch das eigene Vermögen. Sparguthaben oder Ähnliches fließt ins Eigenkapital, mit welchem das Start-up auf die Beine gestellt wird. Je höher der Kapitalbedarf für die Gründung, um so schwieriger ist es, die Mittel aus eigenem Kapital aufzubringen.
Eine Eigenkapitalquote von 20 Prozent wird für Gründer in verschiedenen Quellen empfohlen – allein schon um externen Betrachtern zu signalisieren, dass man an den Erfolg glaubt und Risiken bereit ist einzugehen.
Alles auf eine Karte setzen und das gesamte Vermögen ins Start-up investieren sollte allerdings eher vermieden werden. Ein gewisser „Puffer“ ist in der Hinterhand zu behalten – für den Fall, dass sich der Erfolg nicht sofort einstellt oder die Gründung scheitert.
Kredite: Banken, Crowdfunding oder Privatdarlehen
Fremdes Kapital ist für viele Gründer fürs Start-up unverzichtbar. Die Umsetzung kann auf sehr unterschiedlichen Wegen erfolgen. Der Bankkredit ist auf den ersten Blick die einfache und praktische Option. Wie im Zusammenhang mit einem privaten Ratenkredit ist Gründern anzuraten, sich mehrere Angebote anzuschauen.
Nur die besten Offerten aus dem Vergleich gehen ins Rennen. Eine Anlaufstelle für alle Interessenten sind Portale wie KreditTestsieger.org. Gründer müssen sich an diesem Punkt einerseits darauf vorbereiten, dass Banken das Finanzierungsprojekt bis ins kleinste Detail prüfen. Auf der anderen Seite besteht die Möglichkeit, dass das Start-up durchfällt.
Besonders im Bereich ITK hat sich für die Gründung von Start-ups das Crowdfunding etabliert. Das Projekt wird online präsentiert und über die jeweilige Plattform um Mittel geworben. Wesentliches Merkmal des Crowdfunding ist die Beteiligung vieler Geldgeber. Vergleichbar ist diese Form der Finanzierung mit heute gängigen Formen des Privatkredits, die über spezielle Plattformen angeboten werden.
Private Darlehen sind eine weitere Variante, wie sich Gründer um Kapital bemühen können. Das Ganze zielt vor allem auf den Familien- und Bekanntenkreis ab. Für die Gründung steht mit dem Privatkredit die Finanzierung über Beteiligungsgesellschaften auf einer Stufe. In Frage kommen verschiedene Formen der Beteiligungsgesellschaft. Renditeorientierte Gesellschaften steigen in Unternehmen ein, um diese nach einiger Zeit wieder zu verkaufen. Venture-Capital-Gesellschaften setzen auf Start-ups, die ein gewisses Risiko darstellen – im Erfolgsfall aber hohe Renditen versprechen.
Übrigens: Sogenannte Business Angels bringen neben dem Kapital für die Gründung auch Know-how in das Start-up ein. Wer sich für eine Finanzierung über Beteiligungen entscheidet, muss sich allerdings im Klaren darüber sein, dass Fragen hinsichtlich der Mitspracherechte im Raum stehen.
Fördergelder: Als Gründer unter die Arme greifen lassen
Eine Finanzierungsvariante hat bisher noch keine Rolle gespielt. Die Rede ist von Förderungen. Letztere werden von Bund und Ländern – in Form unterschiedlicher Förderprogramme – angeboten. Gründer können sich für die passenden Programme entscheiden und so zum Beispiel einen Gründungskredit mit günstigen Konditionen in Anspruch nehmen.
Je nach Fördervariante greifen die Programme mit wenigen hunderttausend Euro Gründern unter die Arme – oder können in Höhe mehrere Millionen Euro beantragt werden. Zu empfehlen ist im diesem Zusammenhang eine Förderberatung, um die Finanzierung perfekt auf die Bedürfnisse zuzuschneiden.
Fazit: Clevere Gründer nutzen verschiedene Finanzierungsarten
Start-ups werden erfolgreich und werden für den Gründer zum großen Wurf – oder verbrennen Kapital. Bevor es soweit ist, muss jeder Existenzgründer nicht nur die Idee hinter dem Start-up praxistauglich entwickeln. Auch die Finanzierung muss auf sicheren Säulen ruhen. Eigenkapital ist sicher die Möglichkeit, um ein Unternehmen zu gründen. In vielen Situationen werden Eigenmittel allein nicht ausreichen, Gründer sind auf Kapital von außen angewiesen. Dies kann aus einem Kredit, Beteiligungen oder Förderungen kommen. Welche Variante sich am besten eignet und ob sich die verschiedenen Möglichkeiten miteinander kombinieren lassen, muss jeder Gründer für sich selbst herausfinden.