Konkurrenzanalyse – den Wettbewerb kennen!
Die Konkurrenzanalyse ist ein wichtiger Bestandteil des Businessplans und dient besonders Investoren und Kapitalgebern zur Einschätzung von Chancen und Risiken. Gründer sollten diesen Teil der strategischen Unternehmensplanung mit besonderer Sorgfalt bearbeiten. Besonders bei der Neugründung eines Unternehmens gilt es, das Augenmerk auf den Mitwettbewerb zu legen. Damit kann der eigene Erfolg, aber auch ein seriöser Businessplan mit viel Aussagekraft und Relevanz erstellt werden. Zusätzlich dient eine Konkurrenzanalyse auch dazu, die Positionsbestimmung am Markt vorzunehmen und richtige strategische Marketingentscheidungen zu treffen.
Quick-Check: Wettbewerbs- und Konkurrenzanalyse
Analysieren Sie Ihre Konkurrenten genau – identifizieren Sie deren Marktanteile sowie Stärken und Schwächen. Beantworten Sie dazu folgende Fragen:
Wer sind Ihre Konkurrenten?
Wer hat die größten Marktanteile in welchen Bereichen?
Welche Stärken haben meine Konkurrenten?
Welche Schwächen hat die Konkurrenz?
Was sind die Alleinstellungsmerkmale meine Konkurrenten?
Eine Konkurrenzanalyse ist essenziell
Oftmals werden bei Neugründungen Marktanalysen und damit auch eine Wettbewerbsanalyse vernachlässigt, insbesondere wenn es sich um ein kleines Unternehmen handelt. Die zuständigen Personen haben dabei die wichtigsten und größten Mitbewerber sehr wohl im Kopf, doch diese Informationen werden weder professionell dokumentiert noch weiterverarbeitet. Abgesehen davon kommt es oft zu einer Bewertung der Konkurrenz aufgrund von Annahmen oder persönlichen Einschätzen, die jedoch kaum fundiert und relevant sind. Eine strukturierte und professionelle Analyse der Wettbewerber ist essenziell für den Erfolg einer Unternehmung. Nicht zuletzt, um wettbewerbsfähige Angebote erstellen und Alleinstellungsmerkmale heraus arbeiten zu können.
Die Ziele der Konkurrenzanalyse
Grundsätzlich kann eine Wettbewerbsanalyse viele Ziele haben, wobei wichtig ist, dass jeder, der darauf zurückgreift, diese im Vorfeld exakt definiert. Nur dann können die entsprechenden Informationen gezielt gesammelt und verglichen werden. Klassische Ziele einer Konkurrenzanalyse sind zum Beispiel eine SWOT-Analyse, die bei der Bewertung der eigenen Stärken und Schwächen zur Anwendung kommt. Auch zur Erstellung für ein aussagekräftiges Benchmarketing liefert diese Analyse wertvolle Daten, denn mittels der SWOT-Analyse werden detailliert die Schwächen und Stärken, aber auch die Chancen und Risiken der gesamten Branche sowie des eigenen Marktumfeldes bewertet. Auch eine Konkurrenzanalyse zur strategischen Planung von Vertrieb und Marketing macht Sinn, denn so können Informationen gezielt gesammelt, optimiert und gegebenenfalls ein funktionierendes System einfach übernommen werden.
Mit einer Konkurrenzanalyse richtig positionieren
Eine Konkurrenzanalyse kann auch dazu verwendet werden, die eigene Position am Markt entsprechend zu analysieren. Es kommt häufig vor, dass ein Unternehmen davon überzeugt ist, mit seinen Preisen im mittleren Segment der Branche zu liegen. Untersucht eine Konkurrenzanalyse sowohl Preisgestaltung als auch Produktsortiment der Wettbewerber, kann sich gegebenenfalls das Gegenteil zeigen und das Unternehmen kann korrigierend eingreifen. Nicht zuletzt kann dank einer Konkurrenzanalyse auch der eigene Wettbewerb konkret benannt und der Fokus angepasst werden.
Schritt für Schritt zur Konkurrenzanalyse
Eine einfache Vorgehensweise mit guter Struktur ist wichtig. Wer für sein Unternehmen eine Konkurrenzanalyse machen möchte, sollte diese gut strukturieren und viel Zeit einplanen. Im Wesentlichen geht es um fünf Punkte, die befolgt werden müssen.
1. Branche detailliert definieren
Bevor mit der Konkurrenzanalyse begonnen wird, sollte man sich die eigene Branche im Allgemeinen genauer ansehen und wichtige Key-Faktoren und Merkmale herausarbeiten. Für einen guten Überblick lohnt es sich mit einer Mindmap zu starten, in der erst mal per Brainstorming alle wichtigen Kriterien zusammengetragen werden.
2. Ziele genau definieren
Im nächsten Schritt muss das Ziel, das mit der Wettbewerbsanalyse verfolgt wird, festgelegt werden. Denn nur so können die relevanten Informationen gesammelt und ausgewertet werden. Abgesehen davon wird dabei klar, ob ein Unternehmen die Analyse selbst durchführen kann oder externe Dienstleister dazu beauftragen muss.
3. Konkurrenz bestimmen
Auf Basis der bisherigen Ergebnisse können nun die direkten Mitbewerber identifiziert werden. Es ist zu empfehlen sich die größten 5-8 Konkurrenten genauer anzusehen.
4. Analyse-Kriterien bestimmen
Im darauffolgenden Schritt der Planung zur Wettbewerbsanalyse werden die benötigten Informationen festgelegt. Immerhin kann es nur dann zu einem relevanten Vergleich kommen, wenn die Konkurrenten systematisch nach den gleichen Kriterien untersucht werden. Suchkriterien müssen entsprechend festgelegt und mit der Zielsetzung der Analyse abgeglichen werden. Nur so ist gewährleistet, dass auch die bedeutenden Informationen gesammelt werden und nicht solche, die öffentlich einfach zugänglich sind. Grundsätzliche Informationen müssen immer Bestandteil einer Konkurrenzanalyse sein. Abhängig vom gewählten Ziel umfassen diese zum Beispiel:
– Name und Anschrift des Mutterkonzerns
– Größe des Unternehmens
– Umsatz während der vergangenen Perioden
– Anzahl der Mitarbeiter
– Standorte bzw. Niederlassungen des Unternehmens
– Unternehmensgeschichte und Entwicklung
– Gesellschafter
– Beteiligungen des relevanten Unternehmens
Woher die Infos beziehen?
Um eine hochwertige Konkurrenzanalyse erstellen zu können, muss auf verlässliche Quellen gesetzt werden. Dazu zählen unterschiedliche öffentliche und kostenfreie, aber auch kostenpflichtige Optionen. Jeder Unternehmer muss hier selbst entscheiden, welche Quellen herangezogen werden können und welche Ressourcen an Geld und Personal er dafür aufwenden bzw. zur Verfügung stellen möchte. Zur Informationsbeschaffung sollte ein breites Spektrum an verschiedenen Quellen gehören dazu zählen: Marktstudien, IHK, Gelbe Seiten, Bundesanzeiger, Unternehmensregister, uvm. Verlassen Sie sich nicht nur auf eine Quelle, sondern verifizieren Sie Ihre Ergebnisse durch eine gründliche Recherche.
5. Richtig auswerten und dokumentieren
Nur die relevanten Informationen einbeziehen, genügt für eine Wettbewerberanalyse nicht. Diese müssen nämlich ausgewertet und priorisiert bzw. interpretiert und in den eigenen Marketingprozess eingebunden werden. Immerhin sollten die gewonnenen Daten als Grundlage für die späteren Entscheidungen im Unternehmen dienen. Dazu macht es Sinn, Gedanken über eine Verwendung in weiteren Bereichen des Unternehmens anzustellen. Vielleicht können diese auch von individuellen Fakten einer Konkurrenzanalyse profitieren. Damit kommt einer umfassenden und seriösen Dokumentation der Informationen im Zuge eines ganzheitlichen Managements des gewonnenen Wissens eine bedeutende Rolle zu.
Ausblick: Nach der Konkurrenzanalyse ist vor der Konkurrenzanalyse
Wer meint, dass mit einer einmaligen Analyse diese Form der Informationsbeschaffung vorbei ist, der irrt sich. Denn für einen wirtschaftlichen dauerhaften Erfolg eines Unternehmens muss ein dauerhafter Prozess der entsprechenden Informationsbeschaffung über den Wettbewerb implementiert werden. Immerhin ist jeder Markt einem ständigen und rasanten Wandel unterworfen, an dem jeder erfolgsorientierte Unternehmer möglichst umfassend und rechtzeitig teilnehmen können muss.