LOCUMI LABS – von der Pakettasche zum Affen-Chip
Wie viele erfolgreiche deutsche Technologie-Projekte auf Kickstarter fallen dir ein? Und welche Start-Ups aus Deutschland spielen im B2C Smart Home Bereich international eine Rolle? Aus dem Stand könnt ihr zu diesen Fragen wahrscheinlich nicht viele Namen nennen. Mit unserem neuen Projekt monkey für den schlüssellosen Zugang zu Mehrfamilienhäusern wollen wir das ändern und unsere Erfahrungen dabei mit euch teilen.
Wie alles mit der Pakettasche begann
Zuerst einmal ein Schwenk in die Vergangenheit: Im Mai 2014 haben wir die LOCUMI LABS gegründet und zunächst die LOCUMI Pakettasche auf den Markt gebracht. Mit dieser empfangen unsere Kunden Pakete bequem in Abwesenheit an ihrer Wohnungstür, ohne die übliche Hetzjagd nach Paketen bei Postfilialen oder Nachbarn. Bei unseren ersten Kunden kam die LOCUMI Pakettasche sehr gut an, da es sich um die erste ästhetisch ansprechende Lösung auf dem Markt handelt. So weit, so gut.
Aber wäre es nicht toll, mit der LOCUMI Pakettasche auch Pakete versenden zu können? Und was wurde aus unserer schönen Idee für den Fall, dass der Nachbar dem Paketboten die Hauseingangstür nicht öffnete? Der Paketbote gelangte erst gar nicht ins Haus und schon gar nicht zu unserer Pakettasche. Daher fuhr unser Produktentwicklungs-Team in den folgenden Monaten zweigleisig: Neben der Entwicklung der Pakettasche 2.0, einer intelligenten Pakettasche, entwickelten wir nebenbei monkey als Lösung für die Fernsteuerung der Gegensprechanlage.
Wie monkey ins Spiel kam
Was mit einem Nebenprojekt begann, entwickelte sich innerhalb kürzester Zeit zu einem eigenständigen Produkt, das wir „monkey“ tauften – eine Anspielung darauf, dass jeder unseren monkey Chip innerhalb weniger Minuten selbst in seine Gegensprechanlage installieren kann: die Installation ist so einfach, dass das selbst ein Affe hinbekommen würde. Außerdem gefiel uns die englisch-französische Assoziation „mon-key“ – „mein Schlüssel“. Denn genau das ist monkey – dein digitaler Schlüssel, der das 4.000 Jahre alte Relikt der Ägypter endlich ins 21.Jahrhundert bringt.
Schnell wurde uns bei unseren Marktrecherchen klar, wie viel Potenzial unser neues Projekt auch für andere Anwendungsfälle birgt: bedeutet es nicht auch für die Hausbewohner eine enorme Alltagserleichterung, wenn sie vor der Hauseingangstür nicht mehr ihren Schlüssel herauskramen müssen? War eine Pakettasche an der Tür unbedingt erforderlich – wäre es nicht praktischer, Pakete einfach nachts vor die Wohnungstür zuzustellen?
Was genau verbirgt sich nun hinter monkey? monkey ist ein WLAN-fähiger Chip, der in die Gegensprechanlage im Wohnungsinneren installiert wird und schlüssellosen Zugang für Hausbewohner & Dienstleister ermöglicht. Das Besondere an monkey ist, dass die Installation vom Nutzer auch in Mietsgebäuden selbst durchgeführt werden kann – es ist weder ein Elektriker noch das Einverständnis des Vermieters erforderlich. Einmal installiert ermöglicht monkey drei Öffnungsmechanismen:
- per Smartphone-Ortung: die Tür springt automatisch auf, wenn sich ein autorisierter Nutzer mit seinem Handy in der Tasche nähert,
- per App: der Nutzer kann seine Gegensprechanlage von jedem Ort der Welt aus über die App fernsteuern,
- über Zeitfenster: innerhalb vom Nutzer festgelegter Zeitfenster erhalten Paketboten oder Freunde automatisch Zugang, wenn sie klingeln.
Unsere Erfahrungen mit monkey auf Kickstarter
Kurz nachdem wir den ersten funktionierenden Prototypen von monkey in der Hand hielten, ging es Schlag auf Schlag: wir verkauften unsere Pakettaschen-Sparte an Burg-Wächter und konzentrierten uns von da an ganz auf monkey. Schnell erforderte unsere Vorbestellungs-Kampagne auf Kickstarter unsere gesamte Aufmerksamkeit und Zeit. Unsere intensive Vorarbeit zahlte sich innerhalb kürzester Zeit aus und nur drei Tage nach dem Start Mitte Oktober 2015 erreichten wir bereits unser erstes Finanzierungsziel. Einen knappen Monat später nimmt unser Projekt mit einer Finanzierungssumme von über 100.000 € und mehr als 900 Unterstützern nun den 8.Platz unter den meistfinanzierten Technologie-Projekten aus Deutschland ein.
Die Produktion von monkey über die Crowd zu finanzieren hat sich für uns in vielerlei Hinsicht ausgezahlt. Zum einen, können wir damit die weltweite Nachfrage nach monkey unseren Investoren demonstrieren und unsere Internationalisierungs-Strategie optimal planen. Wir haben bereits zahlreiche Anfragen von möglichen Vertriebspartnern aus aller Welt erhalten. Zum anderen erhalten wir laufend wertvolles Feedback unserer Unterstützer für weitere Funktionalitäten und Produktoptimierungen.
Wie geht es mit monkey nach Kickstarter weiter?
Im Frühjahr 2016 werden wir die Produktentwicklung abschließen und die Produktion beginnen, sodass wir bereits im Sommer 2016 die ersten monkey Chips in die ganze Welt versenden werden. Zunächst werden wir einen großen Beta-Test in München durchführen, in dessen Rahmen wir auch die nächtliche Paketzustellung vor die Wohnungstür mit den größten Paketdienstleistern erstmalig umsetzen werden. Unsere Vorbestellungs-Kampagne für monkey auf Kickstarter läuft noch bis zum 6.Dezember 2015 und auch nach diesem Datum kann man monkey auf www.getmonkeynow.com vorbestellen.