Oberarzt werden – Lohnt sich das?

Während der Weg vom Fach- zum Oberarzt für einige Mediziner überaus erstrebenswert ist, verbleiben andere im Anschluss an die Facharztprüfung noch viele Jahre in dieser Funktion. Denn der Karriereweg von Medizinern hängt von verschiedenen Faktoren ab und die Voraussetzungen und Aufstiegschancen unterscheiden sich von Arbeitgeber zu Arbeitgeber. Wir möchten Ihnen in diesem Beitrag verraten, was für eine Karriere als Oberarzt spricht. 

Warum sollte man Oberarzt werden?

Während Fachärzte vor allem im medizinischen Bereich tätig sind, verlagern sich die Aufgaben von Oberärzten mit der Zeit oftmals immer mehr in den Bereich der Organisation und Mitarbeiterführung. Somit stehen Oberärzte in der Regel eher selten am OP-Tisch, sondern überwachen sämtliche Abläufe auf einer Station und greifen bei Bedarf auch einmal selbst ein. Darüber hinaus führen diese Gespräche mit Mitarbeitern, Patienten oder Angehörigen und entscheiden zudem auch über Behandlungsmaßnahmen.

Karrierechancen als Oberarzt

Die Zukunftsaussichten für Oberärzte stehen äußerst gut, da diese Position ein Sprungbrett für die Anstellung als leitender Oberarzt darstellt. Denn neben Berufserfahrung benötigt man für diesen Karriereschritt keine weiteren Qualifikationen. Darum findet man hierzulande viele offene Oberarzt Stellenangebote, auf die sich praktizierende Fachärzte bewerben können.

Eine andere Aufstiegsmöglichkeit stellt dagegen die Position des Chefarztes dar, wofür Oberärzte allerdings eine Reihe von Weiterbildungen durchlaufen und Zusatzqualifikationen erwerben müssen. Daher entscheiden sich einige Oberärzte auch dazu, eine eigene Praxis zu eröffnen, was im Gegensatz zu einer Chefarztposition weniger anspruchsvoll ist.

 

Gehalt eines Oberarztes

Das Gehalt eines Oberarztes richtet sich nach den geltenden Tarifverträgen. So beträgt das Einstiegsgehalt eines Oberarztes in einem kommunalen Krankenhaus 7609,09 € brutto, während Oberärzte an Unikliniken ein Einstiegsgehalt von 7847,64 € brutto erhalten. Nach 7 Jahren in einer Uniklinik erhalten Oberärzte die höchste Tarifstufe, die mit 8968,72 € brutto vergütet wird. Diese Tarifstufe erreichen Oberärzte in Krankenhäusern bereits nach 6 Jahren und erhalten fortan 8696,11 € brutto.

Wie wird man Oberarzt?

Der Weg vom Fach- zum Oberarzt ist im Anschluss an die Facharztprüfung im Prinzip nur noch Formsache. Dennoch sollten angehende Oberärzte bestimmte Fähigkeiten mitbringen, da diese Position mit einem hohen Maß an Verantwortung einhergeht. 

Diese Fähigkeiten braucht man

Die Position des Oberarztes ist vergleichbar mit der Position eines Abteilungsleiters in einem Wirtschaftsunternehmen. Aus diesem Grund sollten Oberärzte nicht nur über ein ausgeprägtes Fachwissen verfügen, sondern auch Führungskompetenzen besitzen. Und zudem benötigen Oberarzt-Anwärter zwingend eine abgeschlossene Facharzt-Ausbildung.

Außerdem sollte ein Oberarzt ein hohes Einfühlungsvermögen besitzen und sowohl den Patienten als auch den Kollegen mit Wertschätzung begegnen. Darüber hinaus ist als Oberarzt häufig auch Organisationstalent gefragt, da Oberärzte häufig mit der Leitung mehrerer Stationen betraut werden. Abgerundet wird das perfekte Bewerberprofil durch ein hohes Maß an Eigenverantwortung und Geduld, um in hektischen Situationen die Ruhe zu bewahren. 

Aufgaben eines Oberarztes

Die Aufgaben eines Oberarztes können je nach Arbeitgeber variieren, typischerweise sind Oberärzte allerdings für die folgenden Aufgaben verantwortlich:

  • Durchführung komplexer Behandlungen und Operationen
  • Sicherstellen der Patientenversorgung
  • Koordination einer oder mehrerer Stationen
  • Führung von Assistenzärzten und medizinischer Mitarbeiter
  • Prüfung der Budgets
  • Erstellung von OP-Plänen

Je nach Größe der Klinik und dem dortigen Personalvolumen übernehmen Oberärzte mitunter zudem auch einfache Assistenzarzttätigkeiten.

Wie lange dauert es bis zum Oberarzt?

Der Karriereweg eines Arztes ist genau vorgegeben. Im Anschluss an ein etwa sechsjähriges Medizinstudium folgt eine Facharztausbildung, die zwischen fünf und sechs Jahren dauert. Fachärzte, die über ausreichend Berufserfahrung verfügen und über die essenziellen Fähigkeiten verfügen, um Oberarzt zu werden, können sich auf eine derartige Stelle bewerben. Doch in der heutigen Zeit kommt es, bedingt durch den vorherrschenden Fachkräftemangel im medizinischen Bereich, nicht selten vor, dass Fachärzte bereits kurz nach ihrer bestandenen Facharztprüfung eine Oberarztposition einnehmen. Aus diesem Grund bieten viele Kliniken mittlerweile spezielle Förderprogramme an, um geeignete Kandidaten frühzeitig auf die Aufgabe als Oberarzt vorzubereiten.

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