prjcts – modulbasierte Schreibtische für moderne Ansprüche

Schreibtisch ist nicht gleich Schreibtisch! Fühlt man sich an seinem Arbeitsplatz wohl, so fällt der Arbeitsalltag auch entsprechend positiver und erfolgreicher aus. Schon längst haben sich Anforderungen an Schreibtische grundlegend geändert. Stand früher noch der Desktop-PC unter dem Tisch oder in einer entsprechenden Einfassung, arbeiten wir heute zumeist an mobilen Geräten. Das erfordert nicht nur eine andere Organisation, sondern auch eine individuelle Anpassung an die eigene Arbeitsweise. All das bietet das Start-up prjcts, mit dessen Gründer Christian Knäbke ich gesprochen habe.

Christian, bitte stell Dich unseren Lesern kurz vor.

Ich bin Christian, gebürtiger Berliner, 28 Jahre alt, liebe und lebe minimalistisches Design. Besonders interessieren mich Tradition und Trends im Möbel- und Einrichtungsbereich. Durch meine Erfahrungen im E-Commerce-Bereich habe ich viele unterschiedliche Kunden und deren Ansprüche im Agenturumfeld im In- und Ausland kennenlernen dürfen, was mir für die Entwicklung von prjcts nun zugute kommt. Aber auch außerhalb dieser Arbeitswelt habe ich für verschiedene Lifestyle-Marken den Launch und die Marktetablierung ihrer Produkte begleitet.

Was ist prjcts und wie ist die Idee hierzu entstanden?

prjcts sind modulbasierte Schreibtische. Sie haben Module, die das Arbeiten komfortabler gestalten und an unsere alltäglichen Bedürfnisse angepasst sind. Der Kunde, egal ob Einzelperson oder Bürogemeinschaft, hat die Möglichkeit über das Aussehen des Tisches im Schreibtischkonfigurator frei zu entscheiden. Dazu können das Material, die Beschichtung, die Größe, die Tischbeine und die Module gewählt und kombiniert werden. Natürlich können wir auch individuelle Ideen umsetzen.

Zu prjcts hat mich die Erkenntnis geführt, dass der Schreibtisch in seiner herkömmlichen Form – als große Platte – nichts für uns tut. In einer Zeit, in der wir alles convenient, sofort und schön haben möchten, scheint sich der Schreibtisch kaum weiterentwickelt zu haben. Die meisten Menschen arbeiten mittlerweile am Notebook und kennen das leidige Problem der Befestigung des Ladekabels. Entfernt man es, rutscht es vom Tisch, braucht man es später wieder, muss man es mühsam hervorholen. Ein Loch für das Ladekabel inklusive Steg zum Einhängen, sobald man den Arbeitsplatz zusammen mit dem Notebook verlässt, erschien mir als erstes logisches Modul für meinen intelligenten Schreibtisch. Damit eröffneten sich völlig neue Gedankengänge, mit denen ich weitere Module entwickeln konnte. So entstand die Idee von prjcts.: Intelligente Module, die Effizienz und Komfort am Schreibtisch erhöhen.

Wie läuft der Bestellvorgang ab? Welche Module kann man selbst gestalten?

Im Onlineshop kann der Kunde entweder zwischen den vier fertigen Modellen prjct 1 bis prjct 4 oder einem eigenen Tisch wählen. Der eigene Tisch wird im Online Schreibtischkonfigurator gebaut. Hier kann der Kunde das Material, die Breite und Tiefe, die Beschichtung, die Tischbeine und die Module auswählen. Wir erfüllen aber natürlich auch gerne individuelle Sonderwünsche, die wir nicht im Konfigurator abbilden.

Die Platzierung der Module kann vom Kunden vor, während oder nach dem Kaufvorgang individuell bestimmt werden. Falls das nicht gewünscht ist, haben wir Standardpositionen, bei denen es nur wichtig ist, ob man Links- oder Rechtshänder ist. Ein spannendes Modul ist beispielsweise die integrierte Steckdosenleiste. Der Schreibtisch ist an den Strom angeschlossen und hat nur ein Stromkabel, das direkt in die Tischplatte führt. Der Rest wird unter dem Tisch mit einem Kabelleitsystemen verkabelt: Kein Chaos und keine sichtbaren Kabel. Ein weiteres tolles Modul ist der integrierte Stifthalter.

Dieses Modul ist eines der Leitideen von prjcts: Warum sollte ich etwas zusätzliches auf den Tisch stellen, wenn es auf simple und sinnvolle Art im Tisch integriert sein kann? Der Stift wird einfach in das kegelförmige Loch gestellt, so findet man den Lieblingsstift immer am gleichen Platz.

Für Firmenkunden (B2B) planen wir natürlich auch außerhalb des Konfigurators und entwerfen individuelle, auf die Raumsituation angepasste Lösungen. Hier spielt oft auch die CI der Firma eine große Rolle. Die Einrichtung sollte diese in unseren Augen entweder aufnehmen oder widerspiegeln.

prjcts – modulbasierte Schreibtische für moderne Ansprüche prjcts – modulbasierte Schreibtische für moderne Ansprüche

Bild-Quelle: prjcts.de

Wie wichtig ist ein anständiger Arbeitsplatz für den Arbeitsalltag?

Ich denke, dass vor allem die junge Generation die Bedeutsamkeit des Arbeitsplatzes unterschätzt. Im Studium lernt man ein ganzes Semester, welche Regularien bei Arbeitsplätzen geboten sind. Ein wesentlicher Bestandteil ist die Lichtgestaltung und Sitzhaltung, welche sich maßgeblich auf die Konzentration auswirkt. Hierfür ist die Tischhöhe von besonderer Bedeutung. Da Menschen immer größer werden, muss auch die Tischhöhe angepasst werden.

Daneben ist es besonders spannend, dass wir laut einer Untersuchung des Fraunhofer Instituts 45 Minuten pro Tag damit verschwenden, Gegenstände zu suchen. Beispielsweise unseren Stift. Bei einem Stundenlohn von 15€ sind das 56,25€ pro Woche und 2.700€ pro Jahr, die Unternehmen jeder angestellten Person im Grunde für das Suchen ihrer Arbeitsutensilien zahlen. Die Module von prjcts helfen diese Zeit zu reduzieren. Stifte, Unterlagen, Kabel – alle dort, wo man sie vermutet. Am richtigen Platz. Die unbeliebte „Clean your desk“-Policy, an die das Office Management mitunter jeden Freitag erinnert, wird so obsolet.

Wie schwierig ist es in der Büromöbel-Branche Fuss zu fassen? Welche Tipps kannst du geben?

prjcts ist im Februar gestartet, wir stehen daher noch am Anfang und sammeln Feedback und entwickeln uns auf Basis der ersten Erfahrungen rasant weiter. Die Büromöbel-Branche steht neuen Konzepten und Denkweisen sehr offen gegenüber. prjcts ist durch die Erfahrung in der neuen Arbeitswelt entstanden. Traditionelle Konzepte und Designs behalten weiterhin ihre Gültigkeit und werden von Kunden gewünscht. Es geht darum, etablierte Systeme neu zu denken und dafür ist die Institution des Schreibtischs prädestiniert. Allerdings sind langjährige Erfahrungen in einer Branche durch keine Recherche aufholbar. Daher sind Respekt und Interesse auf unserer Seite von hoher Priorität.

Wie geht man so ein platzintensives Start-up an? Ich schätze ihr habt mit einem Prototypen angefangen. Wie lief das an und wie gings weiter?

Tatsächlichen haben wir mit vier Prototypen – den vier Modellen, die die Palette von prjcts aktuell zeigt – angefangen. Zum Launch wurden die Schreibtische von prjcts, die unterschiedliche Arbeitstypen symbolisieren, vom Fotografen Vitali Gelwich fotografiert.

Die Lagerung der Materialien übernimmt unser Partner, der die Tische fertigt. Die Tische werden für jeden Auftrag individuell gefertigt, wodurch weniger Lagerkapazitäten nötig sind.

Mit Hilfe der Bilder und der Prototypen ist es uns möglich, die Schreibtische im eigenen Onlineshop, in Onlineshops von Partnern anzubieten sowie einem Concept Store in Berlin Mitte ausstellen. Somit können sich unsere Kunden die Module anschauen und testen. Auf diese Weise bekommt man ein Gefühl dafür, wie der eigene Schreibtisch aussehen sollte.

Was ist für die Zukunft geplant? Woran arbeitet ihr momentan?

Momentan planen wir daran prjcts Deutschlandweit bekannt zu machen. Dabei geht es nicht darum, Leads um jeden Preis generieren, sondern wir wollen die Leute dort erreichen, wo es in ihre aktuelle Lebenssituation passt. Zudem planen wir die Eröffnung eines Flagship Stores, der die Material- und Modulwelt von prjcts für jeden Interessierten erlebbar macht. Hier können Kunden fertige Schreibtische entdecken und erproben. Derzeit sind wir dazu mit Investoren und Immobilienmaklern für geeignete Flächen im Gespräch.


Herzlichen Dank, Christian. Wer sich nun einen eigenen Schreibtisch konfigurieren möchte, der kann online gleich damit anfangen.

 

Lukas Herbst

Lukas Herbst ist 37 Jahre alt, Produktmanager bei Gemalto und Gründer der Online-Plattform StartupBrett. Nach Kosmos-Kasten, C64, Schule und Studium, folgten erste Erfahrungen als Freelancer, eine Festanstellung, 2 Kinder und 2 Start-ups.

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