Start-up des Jahres 2015: littlelunch
Über 800 Start-ups haben wir im vergangenen Jahr 2015 vorgestellt. Start-ups, die in der Szene bereits bekannt sind, aber genauso viele junge Unternehmen, die gerade erst gestartet sind, bzw. gerade dabei sind richtig loszulegen. Das Augsburger Start-up littlelunch haben wir Mitte April vorgestellt. Seitdem hat sich einiges geändert. Die beiden Brüder Daniel und Denis Gibisch haben nicht nur in der vergangenen „Die Höhle der Löwen“ Staffel richtig abgeräumt, sondern sind nun auch unser Start-up des Jahres 2015. Damit haben sie sich gegen alle anderen durchgesetzt in Sachen Aufrufe, Interaktionen und Conversions. Ich habe mit den erfolgreichen Gründern gesprochen.
Daniel, Denis, stellt Euch bitte kurz vor.
Wir sind Denis und Daniel, zwei Brüder aus Augsburg und seit Juni 2014 sind wir stolze Gründer und Geschäftsführer der littlelunch GmbH & Co. KG. Denis hat nach seinem BWL Studium zwei Jahre als Logistik Leiter in einem großen Unternehmen für Einwegbekleidung gearbeitet bevor er den Schritt in die Selbständigkeit wagte. Daniel arbeitete lange als Entwickler in einem IT Unternehmen ehe er ebenfalls im Juni 2014 kündigte und Unternehmer wurde.
Unser littlelunch-Onlineshop ging dann Anfang Oktober 2014 an den Start. Seither verkaufen wir fleißig unsere leckeren Bio Suppen im Glas, die wir in Zusammenarbeit mit einem Sternekoch entwickelt haben. Mittlerweile gibt es unsere Produkte neben dem Webshop auch verstärkt im Einzelhandel. Im Moment beliefern wir REWE und Edeka und die Listungen bei 10 weitere großen Retailern in D/A/CH laufen auf Hochtouren.
Was genau ist Little Lunch? Wie ist die Idee hierzu entstanden?
Das mein Bruder und Ich früher oder später zusammen ein Unternehmen gründen war schon lange klar. Auch unsere Eltern waren beide selbstständig und haben uns bei dem Plan immer unterstützt.
Die Idee zu littlelunch entstand dann eigentlich aus der eigenen Not heraus: Jeden Mittag dieselbe Frage im Büro – was essen wir heute? Meist gab’s dann aus Mangel an Zeit und Alternativen ungesundes Junk-Food. Das ist aber nicht nur schlecht für die Figur, sondern geht irgendwann auch ganz schön ins Geld. Also haben wir nach einer gesunden und bezahlbaren Lösung für genau dieses Problem gesucht.
Von da an haben wir uns viele Produkte angesehen und viel analysiert und immer wieder durchkalkuliert. Als wir herausfanden, dass jeder Deutsche im Schnitt 100 Teller Suppe im Jahr isst, war die Entscheidung dann ziemlich schnell gefällt.
Natürlich war es uns wichtig, keine banalen Fertigsuppen zu produzieren. Die Rezepte entstehen in Zusammenarbeit mit dem Augsburger Sternekoch Gerhard Frauenschuh. Er hilf uns dabei, klassischen Suppenvariationen einen ganz besondere, außergewöhnliche Note zu verleihen. Außerdem achten wir natürlich streng darauf, dass nur biologische und weitgehend regionale Zutaten in unseren Gläsern landen. Auf jegliche Art von Zusatzstoffen, wie Geschmacksverstärker und Konservierungsstoffe, wird bewusst verzichtet. Dank der Anwendung eines speziellen Herstellungsverfahrens gelang es uns, die Suppen auch ohne künstliche Zusätze 18 Monate ungekühlt haltbar zu machen und gleichzeitig Geschmack und Vitamine zu erhalten.
Bei der Höhle der Löwen habt Ihr die Investoren Frank Thelen, Judith Williams und Vural Öger für Euch gewinnen können. Und damit auch die Umsatzrakete gestartet. Was für ein Jahr!? Hättet ihr das für möglich gehalten?
Als wir uns beworben hatten, wussten wir erstmal nicht so richtig, was auf uns zukommen wird. Wir hatten zwar erwartet, dass eine beliebte TV-Show wie DHDL uns eine hohe mediale Aufmerksamkeit bringt, mit einem so großen Erfolg hatten wir jedoch nicht gerechnet. Dass littlelunch bereits nach der ersten Ausstrahlung so durch die Decke ging, hat sogar die erfahrenen Investoren überrascht.
Wäre das auch ohne DHDL möglich gewesen?
Nicht in diesem Ausmaß. DHDL hat uns jede Menge Aufmerksamkeit gebracht, sowohl bei den Endverbrauchern, als auch bei potentiellen Kooperationspartnern. Wir konnten durch die Teilnahme an der Show viele neue Kunden generieren und es haben sich jede Menge interessante Kooperationen und Möglichkeiten ergeben.
Seit der ersten TV Ausstrahlung hat sich für littlelunch unglaublich viel getan. Für diese Entwicklung hätten wir sonst bedeutend länger gebraucht – vermutlich mehrere Jahre.
Wie sieht die tägliche Arbeit mit den prominenten Investoren aus? Habt ihr viel Kontakt?
Wir haben einen regen Austausch mit unseren Investoren und sie stehen uns bei allen möglichen Belangen von Marketing bis Vertrieb stets mit Rat und Tat zur Seite. Durch ihre Unterstützung sind unter anderem auch wichtige Kooperationen wie z.B. die Zusammenarbeit mit REWE und HSE angestoßen worden.
Ihr seid „Start-up des Jahres 2015“ auf dem StartupBrett. Kein anders Start-up hatte so viel Aufmerksamkeit und Interaktionen auf unserer Plattform. Was habt Ihr Euch für das kommende Jahr vorgenommen?
Für 2016 steht die Expansion nach England, Österreich und die Schweiz an. Der erste Schiffscontainer nach Shanghai ist auch schon unterwegs. Außerdem wollen wir das Sortiment nächstes Jahr um weitere Suppenkreationen sowie neue Produkte erweitern und sich so zu einer konkurrenzfähigen Biomarke entwickeln.
Little Lunch heißt nicht Little Soup. Habt ihr konkrete Pläne für weitere Produkte?
Neben neuen Suppenkreationen sind auch weitere Produkte geplant. Was genau, darf noch nicht verraten werden. Aber natürlich ist es uns auch hier wichtig, allen Grundsätzen, die littlelunch ausmachen treu zu bleiben. Wir setzen also auch weiterhin auf außergewöhnliche Rezepturen in bester Bioqualität ohne künstliche Zusätze.
Ich habe mir auch zwei Suppen bei Little Lunch bestellt und bin begeistert. Durch die hohe Nachfrage ist die Lieferzeit derzeit länger als sonst. Konntet ihr Weihnachten genießen, oder war dafür keine Zeit?
Wochenende und Feiertage gibt es bei uns gerade zwar nicht wirklich, an Weihnachten haben wir uns Abends aber trotzdem etwas Zeit genommen, um mit unserer Familie zu feiern. Zwischen den Jahren haben wir dann nochmal ordentlich Vollgas gegeben, um dafür zu sorgen, dass wir die gesteigerte Nachfrage auch in Zukunft wieder reibungslos bedienen können.
Welche Tipps würdet ihr Gründern geben, die gerade dabei sind ein (Food-) Start-up zu gründen?
Wir glauben das Wichtigste beim Gründen ist neben der guten Idee vor allem das Team.
Man sollte so viele Bereiche wie möglich im eigenen Unternehmen abbilden können, um Kosten zu sparen und um vor allem die Fixkosten gering zu halten. Denn die sind ganz schön fies wenn man nicht genug Umsatz generiert.
Außerdem sollte man sich von Anfang an ein gutes Netzwerk an Mentoren, Geldgebern, und anderen Start-ups schaffen. Also möglichst vielen Start-up Treffen, Veranstaltungen, Wettbewerbe besuchen. Das ist zwar sehr mühselig aber am Ende entsteht meisten doch der ein oder andere gute Kontakt. Und im „schlechtesten“ Fall konnte man sich zumindest mit andern Gründern in der gleichen Notlage austauschen.
Ja und am Ende muss man einfach noch eine gute Portion Glück haben!
Herzlichen Dank für das Interview und nochmals Glückwunsch zum Titel „Start-up des Jahres 2015“, Daniel und Denis. Das Glück ist mit den Tüchtigen – Wir sind gespannt, wie es mit littlelunch weitergeht und freuen uns auf weitere Leckereien.