Storytelling einfach erklärt

Das englische Wort Storytelling bedeutet in der direkten Übersetzung „Geschichten erzählen“ und nichts anderes als genau das verbirgt sich hinter dem Begriff.

Im heutigen Zeitalter, in dem mehr Informationen ständig und überall zugänglich sind als jemals zuvor, ist es mitunter schwierig neue Fakten aufzunehmen, zu verarbeiten und vor allem verständlich zu machen. Dieser Umstand lässt sich in zahlreichen Berufen, in Schulen und auch im Privatleben der Menschen beobachten. Doch was kann man tun?
Eine Methode, um Informationen so zu vermitteln, dass diese möglichst gut verstanden werden und lang im Gedächtnis bleiben, ist das oben übersetzte Storytelling. Was genau dahinter steckt, erklären wir Dir in den folgenden Abschnitten.


Was genau ist Storytelling?


Die Wirkung einer Geschichte wird seit Jahrhunderten genutzt, um Sachverhalte zu verdeutlichen und dem Zuhörer das eigene Anliegen begreiflich zu machen. Die Fabeln, die man aus dem Deutschunterricht kennt, bedienen sich genau dieser Funktionsweise und vermitteln anhand von Geschichten Moralvorstellungen und Verhaltensregeln. Hinter dem Storytelling steckt das gleiche Prinzip. Hier soll eine Geschichte als Mittel fungieren, um dem Klienten, Kunden oder Mitarbeiter einen Sachverhalt oder Zusammenhang zu vermitteln. Ziel ist es, Informationen so vereinfacht darzustellen, so ansprechend vorzustellen und so zugänglich zu machen, dass der Empfänger der Geschichte die darin vermittelte Information ohne große Anstrengungen versteht und lange im Gedächtnis behält.


Wo wird es eingesetzt?


Gerade in den Bereichen von Wissensmanagement und bei Mitarbeiterschulungen wird das Storytelling genutzt, um Wissen zu transferieren. In der Schule wird Storytelling eingesetzt, um den Schülern den Inhalt und die Anwendbarkeit der Lehrpläne begreiflich zu machen. Auch in der Medizin und Psychotherapie gilt es als wirksames Mittel, um den Patienten zu erreichen. Ein weiterer Sektor ist die Werbebranche. Dort werden neue Produkte oder Ideen in Form einer Geschichte an den Konsumenten herangetragen und die Wahrscheinlichkeit steigt, dass dem Empfänger der Geschichte das darin vorgestellte Produkt auch eher im Gedächtnis bleibt.


Wie wird es eingesetzt?


Geschichten können sich stark in ihrer Art und Weise voneinander unterscheiden und sprechen im Zuhörer unterschiedliche Emotionen an. Einen Thriller zu lesen löst ein ganz anderes Gefühl in uns aus als ein Liebesroman und ein Dokumentarfilm ist nicht das Gleiche wie ein Kinderfilm. Diese Unterschiede werden auch beim professionellen Storytelling genutzt. Es gibt meistens einen oder mehrere Hauptfiguren, ein Problem tritt auf oder etwas ereignet sich und die Lösung dieser Problematik beinhaltet häufig auch die Botschaft der Geschichte.
Eine Geschichte kann aktivierend wirken, indem sie den Zuhörer dazu anregt, sich mit der dargestellten Thematik zu befassen und sich, zum Beispiel bei einer Werbung, zu überlegen, das vorgestellte Produkt zu kaufen. Zudem ist es wichtig, durch Emotionen die vorgetragene Geschichte ins Gedächtnis der Zuhörer zu transportieren. Häufig sieht man Werbevideos, in denen eine herzergreifende Geschichte erzählt wird und am Schluss ein Getränk oder eine Modemarke beworben wird. Die Identifikation mit der Geschichte und somit auch mit dem Produkt ist hierbei sehr hoch, da genau nur durch gerade diesen Identifikationsprozess dazu kommen kann, dass starke Emotionen bei uns ausgelöst und mit der Geschichte verbunden werden. Eine gute Geschichte muss den Zuhörer darüber hinaus begeistern und binden. Das kann dadurch geschehen, dass die Geschichte so gut ist, dass man sie mit Freunden teilt oder sie weitererzählt. Damit ist auch der letzte wichtige Punkt des erfolgreichen Storytellings erreicht: Die Bindung. Wenn eine Information so gut verpackt ist, dass der Empfänger wiederholt auf sie zurückgreift, hat man sein Ziel erreicht.


Beispiele


Die oben aufgeführten Anwendungsbereiche bedienen sich häufig des Storytellings und sicher hast auch Du bereits diese Methode erlebt, ohne sie möglicherweise bewusst wahrzunehmen.

Ein häufiges Bespiel sind Rollenspiele. Diese werden zur Darstellung von Problemen genutzt, da so ein Konflikt aufgearbeitet werden kann, ohne konkret auf die Beteiligten einzugehen und sie möglicherweise bloßzustellen. Das Rollenspiel findet in Schulen und in der Kinder- und Jugendarbeit häufig Anwendung, aber auch in Mitarbeiterschulungen, der Medizin und bei Führungskraftseminaren. Gerade in den Nachrichten werden außerdem oft kleine Filme gezeigt, die zum Beispiel komplizierte Sachverhalten wie die Finanzkrise in Griechenland oder die Wahlen in Amerika anhand von Storytelling verständlicher machen.


Fazit


Es gibt kaum eine bewährtere Methode, um Menschen Wissen und Informationen auf eine angenehme Art zu vermitteln und eine möglichst große Wirkung zu hinterlassen. Daher wird Storytelling in verschiedenen Bereichen genutzt und findet gerade im Internet durch Videos, Bildgeschichten oder Blogs großen Zuspruch.

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