Tanz auf dem internationalen Parkett – Wie Startups den Markteintritt im Zielland erfolgreich meistern

Um erfolgreiche Geschäftsbeziehungen außerhalb des Heimatmarktes aufzubauen und zu pflegen, bedarf es mehr als die gute Entwicklung im eigenen Land, fachliches Know-how oder das Aufschlagen eines Wörterbuchs. Es gibt viele Faktoren, die über den Erfolg von Startups in den Zielmärkten entscheiden. Damit Startups nicht über mechanische und damit meist sinnverzerrte Übersetzungen stolpern, ist es u. a. die Aufgabe von Übersetzern und Dolmetschern, sie auf ihrer Reise in die große weite Welt zu begleiten. Denn lediglich auf dem glatten internationalen Parkett tanzen zu wollen ist nicht zu empfehlen.

3-2-1. Let’s do it!

Für das Wachstum von Startups gibt es mehrere Strategien. Was aber tun, wenn sich der Erfolg in Deutschland manifestiert hat, die ersten Investoren bereits überzeugt sind und damit genug Spielraum für Expansion vorhanden ist? Eine Option ist sicherlich die Internationalisierung. Für Startups ist das Erschließen neuer Märkte im Ausland ein großes Ziel und zugleich eine große Herausforderung.

Ein starker Partner an der Seite

Begeistertes Applaudieren und „Bravo“-Rufe über das Parkett während das Tanzpaar das Siegertreppchen besteigt. Bis zu diesem Moment ist es harte Arbeit und es braucht mehr als nur Wollen. Den richtigen Partner an der Seite zum Beispiel. Oder eine Choreografie, welche die komplizierten Schritte auf dem glatten Parkett perfektioniert und die immer und immer wieder geübt werden muss. Es ist ein weiter Weg zum Erfolg.

Ähnlich verhält es sich mit dem Erfolg von Startups, die in die Weiten des Business-Universums aufbrechen und neue Märkte erobern wollen. Laut dem Startup-Monitor 2015 planen 62,6 % der Startups, die zurzeit ausschließlich in Deutschland aktiv sind, eine Internationalisierung und träumen vom Erfolg in anderen Ländern. Allerdings ist der Eintritt in einen fremden Markt nicht mit der reinen Übersetzung der Webseite getan. Viel wichtiger ist es, genug Zeit einzukalkulieren und einen zuverlässigen Partner an der Seite zu haben. Ins Ausland zu expandieren ist ein langwieriger Prozess, der neben neuen Chancen auch das Verständnis für eine neue Sprache und die andere Kultur erhöht.

Einen neuen Auslandsmarkt im Auge und dabei hochmotiviert sein. Und dann? Ein passender Partner muss her. Dazu zählen Übersetzer und Dolmetscher mit interkultureller Kompetenz. Übersetzer sind dafür verantwortlich, alle bestehenden Texte zu übersetzen und lokalisieren. Dolmetscher begleiten die Startups vor Ort, erklären die lokalen Gepflogenheiten und helfen bei der Verständigung mit den neuen Geschäftspartnern.

Wie erkennt ein Startup einen kompetenten Übersetzer und Dolmetscher? Hier sind meine drei Tipps, damit die Auswahl glückt.

Wer bislang selten mit Fremdsprachen zu tun hatte, kann die Suche nach geeigneten Sprachmittler frustrieren. Die nachfolgenden Tipps und Vorschläge sollen dazu beitragen, das Verständnis für die Bedeutung von Sprache und Sprachgefühl zu schärfen, Stress zu vermeiden und das Budget für Sprachdienstleistungen optimal zu nutzen.

1. Unterscheidung Übersetzer und Dolmetscher

Der Übersetzer passt alle Inhalte sprachlich und kulturell an die lokalen Gegebenheiten an. Und zwar in schriftlicher Form. Er ist dafür verantwortlich, Texte aller Art idiomatisch und einwandfrei in die Zielsprache zu übertragen und exakt zu formulieren. Übersetzer leisten Präzisionsarbeit und setzen damit den Fachmann in die Lage, sich über den neuesten Stand von Literatur, Wirtschaft, Forschung und Technik in aller Welt zu informieren. Der oder die Übersetzer/in sorgt dafür, dass Werbetexte auch in der Zielsprache werbewirksam bleiben, Vertragstexte eindeutig übersetzt werden und fremdsprachliche Texte nichts von ihrer Substanz verlieren. Neben dem Einzelübersetzer kann ein Übersetzer-Team oder eine Übersetzungsagentur beauftragt werden, wenn der Umfang der zu übersetzenden Dokumente sehr groß ist. Vorteil: Mehrere Experten perfektionieren das Internationalisierungsprojekt. Allerdings müssen die Teams gut gemanagt und die Aufgaben klar verteilt und koordiniert werden.

Wer also mit schriftlichen Dokumenten arbeitet – zum Beispiel ein Handbuch für die französischen Kunden verfasst, Werbeplakate für die USA entwirft oder Bilanzen der Niederlassung in Moskau auf Russisch verfasst – braucht einen Übersetzer.

Ein Dolmetscher übersetzt die in einer anderen Sprache gesprochenen Worte mühelos in die Sprache des Empfängers, der dieser fremden Sprache nicht mächtig ist und daher eines Vermittlers bedarf. Darüber hinaus muss er konstant auf dem Laufenden bleiben, was aktuelle Sprachentwicklungen angeht. Er muss, insbesondere beim Simultandolmetschen, bei dem Dolmetschen, das gleichzeitig mit dem Sprechen erfolgt, ohne dass der Dolmetscher eine Atem- oder Überlegungspause hat, mit voller Konzentration arbeiten und darf keinen Fehler machen. Und schließlich muss er genügend soziales und psychologisches Geschick besitzen, um auf alle beteiligten Menschen einzugehen und notfalls vermitteln zu können.

Wer mit Menschen direkt in einer Fremdsprache kommunizieren möchte – eine Führung durch die Anlagen der Zulieferer in Vietnam macht, ein Investmentgespräch in London oder ein Kundengespräch in Spanien führt –, ist mit Dolmetschern perfekt aufgestellt.

2. Qualifikation eines Übersetzers/Dolmetschers

Die Berufsbezeichnungen „Übersetzer” und „Dolmetscher“ sind nicht geschützt – wie etwa beispielsweise Ingenieur, Anwalt oder Notar. Es gibt zwar Studiengänge mit entsprechendem Abschluss, aber im Grunde darf sich jeder, der es möchte, Übersetzer oder Dolmetscher nennen. Das erklärt unter anderem die Unmengen an katastrophalen bis unverständlichen Bedienungsanleitungen, die wir alle kennen und bestimmt schon verflucht haben. Man könnte folglich daraus schließen, dass Übersetzen eben nicht so schwierig sein kann und praktisch jeder, der zwei Sprachen spricht, auch übersetzen kann. Was aber, wenn ein falsches Wort in der Bedienungsanleitung ist, und die Maschine möglicherweise aussetzt? Was, wenn sich eine falsche Formulierung in den Werbetext eingeschlichen hat, und das Produkt möglicherweise ein Flop im Ausland wird?

Kompetente Übersetzer und Dolmetscher erkennt man daran, dass sie Mitglied in einem Verband sind. Allgemeine Fremdsprachenkenntnisse allein sind für die Aufnahme nicht ausreichend, zusätzlich müssen strenge Qualifikationskriterien nachgewiesen werden. Gefragt sind dabei nicht nur spezielle Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten im Übersetzen und Dolmetschen, sondern auch persönliche Eigenschaften wie Gewissenhaftigkeit, Gründlichkeit und Verschwiegenheit. Mit einem Wort: Professionalität. Übersetzer und Dolmetscher erwerben diese Professionalität in der Regel während eines speziellen (Hochschul-)Studienganges sowie durch ständige Weiterbildungen und das Sammeln von Erfahrungen im Beruf.

Berufsverbände vermitteln gern kompetente Übersetzer und Dolmetscher. Eine Auswahl dieser Vereinigungen findet sich unter: http://www.uebersetzer.org/info/berufsverbaende-translators-associations/

3. Übersetzen ist Vertrauenssache

Fachlich und stilistisch korrekte Übersetzungen und Dolmetschen müssen dem beabsichtigten Mitteilungszweck, dem Fachgebiet sowie den kulturellen Gegebenheiten des Empfängers entsprechen. Entgegen der weit verbreiteten Meinung reichen Sprachenkenntnisse allein – selbst auf dem Niveau zweisprachiger Erziehung – hierbei nicht aus.

Abgesehen von einer einwandfreien Beherrschung sowohl von Ausgangssprache als auch Zielsprache sind für eine gelungene Übersetzung weitgehendere Kenntnisse und Fähigkeiten notwendig. Abhängig von eigenen Interessen und Studienschwerpunkten spezialisieren sich Übersetzer und Dolmetscher auf ein oder mehrerer Fachgebiete. Bei der Auswahl eines Übersetzers ist es daher sinnvoll sich zu informieren, ob der potentielle Übersetzer bzw. Dolmetscher mit der Materie des Produktes/Branche vertraut ist.

Übersetzer und Dolmetscher durchlaufen eine fachspezifische Ausbildung, haben ein Studium absolviert oder sind spezialisierte Quereinsteiger. Idealerweise sammeln sie zunächst zusätzliche Berufserfahrung in der freien Wirtschaft als Sprachmittler, Assistent oder Sachbearbeiter. Alle Varianten ermöglichen umfangreiche Sachkenntnisse im Bereich der zu übersetzenden Inhalte. Langjährige Berufserfahrung wird häufig durch Auslandsaufenthalte vertieft. Dabei werden natürlich auch die Kenntnisse des kulturellen Hintergrunds des Zielsprachenlandes vertieft. Professionelle Übersetzer und Dolmetscher nehmen regelmäßig an Fortbildungen teil und tauschen sich mit Berufskollegen und Fachspezialisten aus.

Neben der fachlichen Kompetenz erkennt man gute Übersetzer und Dolmetscher auch an einer professionellen Organisation der Arbeitsabläufe, der Fähigkeit, sich kurzfristig in neue Themenbereiche einzuarbeiten sowie zielorientiert spezifische Hintergrundinformationen zu recherchieren. Sie sind in der Lage, die spezifische Auftragssituation sowie ggf. die Unternehmensziele im Interesse des Kunden zu erfassen und, wenn notwendig, bei den Übersetzungen zu berücksichtigen. Darüber hinaus stehen sie mit dem Kunden im regelmäßigen Austausch und kontaktiert diesen bei inhaltlichen Fragen und unklaren Formulierungen im Ausgangstext.

Kurz zusammengefasst kann sich der Kunde auf eine zuvorkommende Beratung, pünktliche Lieferung, Verlässlichkeit im Detail, vertrauensvolles, faires Geschäftsgebaren verlassen.

Den richtigen Übersetzer bzw. Dolmetscher finden:

BDÜ: http://www.bdue.de/der-bdue/

VKD: http://vkd.bdue.de/

 

Annemarie Zoppelt

Annemarie Zoppelt studierte Übersetzen und Dolmetschen am Fremdspracheninstitut der Landeshauptstadt München, hat anschließend in Paris und München in namhaften Steuer- und Rechtsanwaltskanzleien gearbeitet, bevor sie in internationalen Konzernen weitere Berufserfahrung sammelte. Seit 2012 übernimmt sie regelmäßig ehrenamtlich Projekte in PR- und Öffentlichkeitsarbeit. Im Sommer dieses Jahres eröffnete sie ihr eigenes Büro für Fachübersetzungen und Kommunikation: Annemarie Zoppelt Fachübersetzungen & Kommunikation http://comm-anne.eu

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.