Zypries fordert staatliche One-Stop-Shops für Start-ups – in der Privatwirtschaft hat sich das Modell bereits etabliert
Auf der Konferenz „Einheitliche Ansprechpartner 2.0“ am 09.10.2015 hat Staatssekretärin Brigitte Zypries den konsequenten Ausbau von One-Stop-Shops in Deutschland gefordert. Diese Shops sollen unerfahrenen Gründern bürokratische Prozesse abnehmen und so deren Gründung maßgeblich erleichtern. Diese Forderungen sind weder inhaltlich noch technisch innovativ, denn Zypries Forderung wurde bereits im Koalitionsvertrag von 2009 formuliert und bereits von firma.de, einem Startup für Unternehmensgründungen, erfolgreich umgesetzt.
Brigitte Zypries, die parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, hat auf der Konferenz „Einheitliche Ansprechpartner 2.0 – Eine neue Strategie für einen unternehmensfreundlichen Service der Verwaltung“ die konsequente Einführung von staatlichen One-Stop-Shops für Unternehmensgründer gefordert. In ihrer Rede benannte Sie dabei ein Problem, das die firma.de-Gründer bereits vor drei Jahren erkannt haben: „Vor allem junge Gründerinnen und Gründer sehen sich im Behördendschungel oft mit zu vielen Hürden konfrontiert. Dabei brauchen sie die Zeit und Energie, um sich auf den Aufbau ihrer Geschäftsidee zu konzentrieren. Wir müssen daher konsequent One-Stop-Shops einrichten.“ Mit der Einführung dieses Online-One-Stop-Shops könne der Erfüllungsaufwand um 26 Prozent reduziert werden. Dieses Ziel wurde bereits im Koalitionsvertrag im Jahr 2009 zwischen der CDU/CSU und FDP festgeschrieben. Bis heute wurde dieses Ziel von staatlicher Seite nicht umgesetzt.
firma.de, der One-Stop-Shop für Gründer, Start-ups und KMUs, verfolgt dieses Konzept als Geschäftsmodell bereits seit 2012 und unterstützt Gründer auf ihrem Weg zum eigenen Unternehmen. Mit dem One-Stop-Shop firma.de können fast alle Rechtsformen vom Einzelunternehmen bis zur AG ohne zeitraubende Behördengänge gegründet werden. So haben es die Wiesbadener mit ihrem innovativen Geschäftsmodell bereits 2013 geschafft, die Gründungsbürokratie auf ein Minimum zu reduzieren. Das Konzept ist einfach: Da alles online über http://www.firma.de/firmengruendung/gmbh/ gebucht werden kann, spielt es keine Rolle, in welcher Stadt ein Gründer sein Unternehmen anmelden will.
Bereits sechs Prozent aller „Mini-GmbH“-Gründer in Deutschland nutzen den Service von firma.de. firma.de-Vorstand Christian Manthey kommentiert die Forderung der Staatssekretärin folgendermaßen: „Brigitte Zypries hat mit der Analyse des Problems recht. Als Seriengründer haben wir dieses Problem frühzeitig erkannt und mit firma.de bereits im Jahr 2012 den ersten One-Stop-Shop für Gründer auf die Beine gestellt. Seitdem haben wir unser Angebot ständig weiterentwickelt. Ich bin mir sicher, dass viele Start-ups ohne uns nicht den Weg an den Markt gefunden hätten. So haben wir es geschafft, das Gründen in Deutschland schneller, einfacher und nachhaltiger zu machen.“
Die Gründungsexperten von firma.de sind sich sicher, dass Zypries´ Vorstoß nicht ausreicht. Sie fordern deshalb zur Entlastung der Gründer „Quick Wins“. Christian Manthey fordert insgesamt fünf Entlastungen: „Erstens wäre vielen Gründern geholfen, wenn die Umsatzsteuer-Voranmeldungspflicht in den ersten zwölf Monaten wegfallen würde. Die jährliche Abgabe zur Umsatzsteuer sollte im ersten Geschäftsjahr als Absicherung ausreichend sein und würde gleichzeitig den bürokratischen Aufwand von Start-Ups wesentlich vereinfachen. Zweitens sollte das Gesetz zur Modernisierung des GmbH-Rechts und zur Bekämpfung von Missbräuchen (MoMIG) deutlich erweitert werden. So ist die Einführung der Rechtsform UG (haftungsbeschränkt) zwar prinzipiell sinnvoll, doch ist das Musterprotokoll, das den bürokratischen Prozess beschleunigt, immer noch auf lediglich drei Gesellschafter und einen Geschäftsführer beschränkt. Hier muss das MoMIG nachgebessert werden. Soll ein Musterprotokoll erweitert werden, muss aktuell eine teure Anpassung durch Anwälte erfolgen und die Notargebühr verdoppelt sich“ so Christian Manthey und ergänzt: „Hinzu kommt, dass sich die Gebühr für ein Musterprotokoll bei einer UG-Gründung 2014 beinahe verdoppelt hat. Deshalb fordert firma.de drittens die Abschaffung dieser Erhöhung und der IHK-Pflichtgebühr für Start-ups in den ersten drei Geschäftsjahren. Außerdem könnte Situation nachhaltig verbessert und die Bürokratie abgebaut werden, indem ein zentrales Register der IHK zur vereinfachten firmenrechtlichen Voranfrage des Firmennamens eingerichtet wird. Als fünften und letzten Punkt würde eine schnellere Vergabe der Umsatzsteuernummer durch das Finanzamt den Gründungsprozess beschleunigen.
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